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Nicht nur Martyr Defiled werden sich mitunter gewundert haben, was das soll. In Berlin gibt es kaum Werbung und der Ticketpreis ist mehr als doppelt so hoch wie sonst auf der Tour üblich. Unterm Strich ist der Club natürlich leerer als er sein müsste – aber nicht so verwaist wie man fürchtete. Glück oder Kalkül?
Der Opener aus Lincoln/UK kann in jedem Fall wenig zünden. Ein bisschen zu steif und weniger ambitioniert auf der Bühne als die Konkurrenz – aber durchweg solide. Fans behalten die Band auf dem Schirm, der Rest schaut weiter auf Here Comes The Kraken.
Deren Tentakel reichen weit. Von Mexiko bis Deutschland – beachtlich für ein bereits so volles Genre. In der Präsentation sind sie etwas ausgefallener, was vor allem an den reichhaltigen Frickeleinlagen und der schlabbrigen Jogginghose von Sänger TT liegt. ‘Roots Bloody Roots’ dient zum Abschluss als Salut an die südamerikanischen Metalahnen.
Thy Art is Murder aber sind der verdiente Headliner. Mit brachialer Gewalt schmettern sie ‘Reign Of Darkness‘ in Berlins Gesichter. Leider ist Sänger Chris Mcmahon sichtlich von Grippe und Krankheit gezeichnet. Die beiden vorangegangene Shows in Margate/UK und Arnhem/NL mussten gänzlich ohne Gesang stattfinden.
In Berlin gibt es dagegen Auswahl! Science Of Sleep-Sänger Marcus findet sich im Publikum und bald auf der Bühne, genauso wie Alexa und TT von Here Comes The Kraken. Dieser Zusammenhalt unter den Bands kommt bei den Fans gut an, vor der Bühne tobt der übliche Wahnsinn.
Außerdem können Thy Art is Murder halten, was sie auf Platte versprechen. Das ist ja heute auch keine Selbstverständlichkeit mehr. Noch etwas mehr Originalität beim nächsten Album und sie könnten richtig einschlagen.
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