>>> zur Großansicht der Galerie
Fallujah sind mit ihrer Mischung aus heftigen Riffs und frischen Sounds ein Repräsentant der neuen Generation, auch wenn der Decripit Birth-Einfluss mehr als deutlich ist. Sie sind zwar weit weniger bodenständig als die Headliner, aber deswegen nicht weniger willkommen.
Besonders die weit gestreuten Soli und breiten Klängflächen erzeugen viel Atmosphäre und treffen damit offene Ohren. Wieder eine von diesen Bands, die man allein schon deshalb mag weil, sie so toll Gitarre spielen können und ein solider Opener sind sie auch, der sein Potential beim zweiten Album aber erst noch beweisen muss.
Havok bringen eine ziemlich miese Statistik mit auf die Bühne, bestehend aus einem kaputten Bassdrum-Mikrofon, vier Havokanern, die mit dem Tonmann nicht ganz auf dem selben Nietengürtel liegen und 15 Minuten angepisster Wartepause. Doch latent angepisst macht der Thrash Metal der US Amerikaner erst richtig Spass.
Havok spielen einfach doppelt so schnell und extra laut und das Konto stimmt wieder. Sie nehmen in ihrem Durchmarsch vor allem Titel der TIME IS UP-Scheibe mit und Berlin erfreut sich am Klangkleinholz. Die Nackenschmerzen sind garantiert.
Ähnlich wie der anschließende Stilbruch. Cephalic Carnage – das ist schwere Klangkost und schlägt auf den thrashigen Magen. Songstrukturen durchblicken hier nur die Kenner und so richtig zum Tanzen sind Songs ja auch nicht. Dafür glänzen die Amis in musikalischer Übermenschlichkeit und mit grindcore-symphatischem Auftreten.
Kostprobe gefällig? Mit Batmanmasken und Gummipferdeköpfen Black Metal-Songs präsentieren und dazu den langsamsten Circle Pit der Welt anzetteln. So ein seltener Leckerbissen wird natürlich geifert.
Der anschließende Suffocation-Auftritt wird vor allem von drei Wörtern überschattet. Kein Frank Mullen. Schon wieder. Nachdem beim letzten Berlin-Gig vor knapp einem Jahr Bill Robinson (Decripit Birth, Metal Hammer berichtete) die ausgefallene Legende ersetzte, hoffte Berlin nun endlich darauf die Death-Metal-Veteranen in Original Besetzung zu sehen.
Fehlanzeige. Eine Erklärung gibt es auch nicht, dafür aber wieder hochwertigen Ersatz, diesmal in Form von Dying Fetus Frontmann John Gallagher, der auch bereits auf einigen US-Shows der Despise The World Tour zu sehen war.
Dessen Bühnenperformance ist zugegeben etwas steif, rüht aber wahrscheinlich daher, dass John es gewohnt ist mit Gitarre am Mikrofon zu stehen. Was das Verhältnis von Suffocation zu Berlin angeht, so erweist sich die Hauptstadt seit jeher als eine sichere Bank. Allseits gereckte Hälse und Hände, die schwarze Masse stetig stampfend in verschrobener Death Metal-Extase. Schön.
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Ein Mal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.