Spätestens seitdem das letzte Album BALLS OUT (2011) auf dem Index gelandet ist, sind die Glam Rocker von Steel Panther in aller Munde. Sex, Drugs & Rock’n’Roll. Alt bekanntes Prinzip, riesige Wirkung.
Das merkt man schon eine Stunde vor Beginn des Gigs in Köln: Vor der Live Music Hall hat sich eine enorme Schlange gebildet. 35 Minuten Wartezeit Minimum. Wüsste man es nicht besser, man könnte meinen, man befindet sich auf einer Bad Taste Party. Doch Kenner wissen: The 80s are back in town!
Zum Anheizen dürfen jedoch zuerst Sleekstain auf die Bühne. Zumindest musikalisch passen die vier Franzosen mit ihrem lässigen Mix aus Rock’n’Rol und Hard Rock in den Abend. Songs wie ‘Gold, Girls N´ Guns’ aus dem Album HARD machen Laune und bereiten einen seichten aber guten Auftakt für Steel Panther.
Pünktlich um 21Uhr betreten dann die vier US-Rocker die Bühne. Mit ‘Eyes of a Panther’ (FEEL THE STEEL, 2009) wird die Unterhaltungsmaschine Steel Panther in Gang gesetzt. Mit gewohnt trashigen 80s Outfits, einer großen Portion Haarspray und griffigen Texten versetzen Sie das Publikum gleich zu Beginn in Ektase.
Im Anschluss wird ‘Tomorrow Night’ vom letzten Album BALLS OUT zum Besten gegeben. Nach nur zwei Songs ist dann erst mal Schluss mit Musik. Es folgt das übliche verbale Battle zwischen Gitarrist Satchel und Sänger Michael Starr. Viel Sex, viele Gags auf Kosten von anderen. Vor allem aber bei Erst-Besuchern kommt der spritzige Schlagabtausch gut an.
Für häufige Besucher von Steel Panther Konzerten wird allerdings schnell klar: Es ist und bleibt eine einzige Show. Dieselben Britney Spears Witze, dieselben Sticheleien untereinander, dieselben barbusigen Mädels zu ‘17 Girls In A Row’ . Viel Neues gibt’s hier auch nach einigen Jahren nicht.
Doch das tut der Stimmung keineswegs einen Abbruch. Hier wird heute ausnahmslos jeder Song mitgegrölt. Selbst ‘Party Like It´s The End Of Tomorrow’ vom kommenden Album ALL YOU CAN EAT, wird dank kräftiger Youtube-Werbung mindestens genauso hart gefeiert wie die Klassiker ‘Asian Hooker’, ‘Gold Digging Whore’ oder ‘Death To All But Metal’. Dass Steel Panther neben all dem Klamauk auch großartige Musiker sind, merkt man spätestens bei Satchels 10-minütigem Gitarrensolo. Großes Kino und absolut kultverdächtig!
Nach fast zwei Stunden Spielzeit ist dann Schluss mit Sex, Drugs und ganz viel gutem Rock’n’Rol. Der Steel Panther-Pornozirkus zieht weiter und hinterlässt eine sichtlich zufriedene Meute.