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Die Musikprofis und Klangskünstler von The Ocean sind ähnlich gern gesehene Gäste wie Mastodon. Nur viel Spielraum zum Einrichten hat man ihnen nicht gelassen. Das Backdrop liegt in Falten, die meisten Movinglights stehen auf dem Bühnenboden statt im Dach zu hängen. Das alles hat etwas Improvisiertes, schlägt sich aber nicht auf die Performance wieder.
Besonders was Gesang und Zusammenspiel angeht, machen The Ocean vielen größeren Band noch etwas vor. Vom kompositorischen Aspekt mal ganz abgesehen. Somit fällt der Einstieg in den Abend leicht und Mastodon dürfen auflaufen.
Einen Grund für die Tour gibt es nicht und neues Material wird leider auch nicht vorgestellt. Dennoch sind seit dem letzten Mastodon-Gig sieben Monate vergangen.
Gitarrist Brent Hinds gibt zu verstehen, dass Crowdsurfen von der Bühne in einem Club ohne Graben die Konzentration schmälern würde. Berlin findet zwar, dass man dafür nicht gleich den ganzen Song abwürgen muss, um das zu sagen und reagiert mit einigen Pfiffen, hält sich aber brav an die Anweisung und holt noch mehr Bier von der Bar.
Von dem kleinen Stolperer abgesehen, gehen Mastodon souverän durch die Setlist. Über 20 Titel werden Berlin zu Teil, umfassend das gesamte THE HUNTER Album sowie weite Teile der Alben LEVIATHAN und BLOOD MOUNTAIN. Die Interaktion mit dem Publikum beschränken die Mastodonten dabei auf ein Minimum und geben der Performance etwas Steriles. Keine Ansagen, keine Kommentare, nichts. Es wirkt in der Tat so, als hätten die Jungs eine lange Kreativpause hinter sich und müssen schauen wie sie ihre Bühnenform zurückerlangen können.
Die Gästeschaar ist davon aber weitgehend unbeeindruckt, und erfreut sich am rauen, dichten Klangnebel Mastodons bestehend aus Crust und Stone und Metal. Sie erfreuen sich an den infernalen Riffs und den zeitgleich filigran und melancholisch anmutenden Melodiebögen. Diese Mischung und ihre Authentizität bescheren Mastodon eine Fanschicht die sämtliche Sparten durchbricht und sich im bunt gemischten Publikum spiegelt. Und doch mag sie wieder nicht jeder. Vielen zu sperrig oder zu schwer greifbar. Einigen Metalheads wiederum sind sie nicht heavy genug. Aber die können ja heute Abend getrost zu Hause bleiben.
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