Nachdem Christopher Bowes, Captain der Alestorm Crew, jahrelang nach einem geeigneten Sänger für seinen Power Metal-Epos Gloryhammer gesucht hat, hat er mit Thomas L. Winkler einen enorm guten und passenden Sänger gefunden, und Gloryhammer komplettiert. Gut für die Fans, denn schon das Debüt-Album TALES FROM THE KINGDOM OF FIFE ist eine Wucht und schenkt dem Zuhörer einen Ohrwurm nach dem anderen.
Doch bevor der glorreiche Hammer geschwungen wird, dürfen erstmal die Fantasy-Wesen von Twilight Force die Saiten zupfen. Würde man lediglich zuhören, man könnte im ersten Moment glauben, dass Hammerfall dort gerade auf der Bühne stehen. Stimmlich ist Sänger Christian Hedgren wirklich gut und hebt sich von dem typischen Power Metal-Einheitsbrei ab. Starke Melodien gepaart mit Fantasy–lastigen Texten machen diesen Auftritt zu einem guten Start in einen power-metallischen Abend.
Weiter geht’s mit den Finnen von Shear. Zwischen all den Helden und Drachen ist Fronterin Alexa Leroux eine willkommene Abwechslung. Der Mix aus straightem Heavy Metal und gefühlvollen Einlagen bringt angenehme Stimmung in die Matrix. Die Songs klingen alle recht ähnlich, bleiben deshalb beim ersten Hören leider nicht im Kopf. Dennoch wird das neue Album KATHARSIS nochmals in Ruhe gehört, um die Perlen herauszufischen.
Im Anschluss wird dann endlich der Hammer gezückt. ‘Unicorn Invasion Of Dundee’ eröffnet das Set und beweist direkt von Beginn an, wofür Gloryhammer stehen: Erstklassigen Power Metal, gemixt mit einem gewissen Augenzwinkern.
Danach entführt uns der ‘Magic Dragon’ in die Untiefen von Strathclyde. ‘Rise Of The Chaos Wizards’ gewährt uns einen Blick in die Zukunft. Der Song funktioniert in üblicher Gloryhammer-Manier und lässt hoffen, dass das kommende Album ebenso episch wird wie TALES FROM THE KINGDOM OF FIFE.
Mit ‘Angus McFife’ feiert sich Thomas L. Winkler selbst und schmettert zugleich Gloryhammers größten Hit in die Menge. Spätestens jetzt ist ein Ohrwurm garantiert. Der Schweizer nicht nur damit beweist seine Entertainer-Qualitäten. Auch wenn die Matrix nicht ausverkauft ist, feiern die anwesenden Fans ihre Helden mit angemessener Lautstärke inklusive Schlachtruf.
Bleibt zu hoffen, dass nun auch der Rest der Metal-Gemeinde diese glorreiche Hammer-Kombo für sich entdeckt. Gloryhammer haben großes Potenzial, auch größere Hallen zu füllen. Letztendlich entscheiden die musikalische Qualität und der Spaßfaktor – beides bieten Gloryhammer mit Leichtigkeit.