Im Pit bei: Four Year Strong + Boston Manor + Storyteller

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Was? das ist wirklich schon 10 Jahre her? Four Year Strong begehen dieses Jahr den zehnten Geburtstag ihres Durchbruchs RISE OR DIE TRYING mit einer umfangreichen Jubiläumstour, auf der sie das Hit-Werk in voller Länge aufführen.

Storyteller

Im Cassopeia sind an diesem kalten Abend in Berlin die Pop-Punker Storyteller aus Dessau und die britischen Boston Manor mit am Start, die von Anfang an Vollgas geben. Dabei überzeugen zunächst die sympathischen Opener auf voller Linie: Mit ihrem zweiten Album PROBLEMS SOLVED im Rücken präsentieren sich Storyteller in Bestform und bringen das traditionell etwas skeptisch dreinblickende Berliner Publikum bereits nach wenigen Songs in Bewegung. Kein Wunder: Songs wie ‘Slow Lane’ oder ‘City Of Gold’ sind eben auch Hits, die weniger nach Ostdeutschland sondern viel mehr nach Kalifornien klingen. Und: Die Band ist überglücklich an genau diesem Abend auf genau dieser Bühne zu stehen! Diese hervorragende Stimmung überträgt sich natürlich auch direkt auf die Zuschauer. Nach 30 viel zu kurzen Minuten ist Schluss – und das fast ausverkaufte Cassiopeia schon gut angewärmt.

Boston Manor

Zeit für Boston Manor, entsprechend nachzulegen. Die Briten nehmen die Herausforderung an und liefern ebenfalls auf hohem Niveau. Dabei bietet die Band eine für die Insel typische, tendentiell düstere Pop-Punk Schattierung, die einen Hauch mehr Aggressivität mitbringt, dabei aber gleichzeitig bittersüß deprimierende Stimmungen transportiert. In England scheint eben nicht so oft die Sonne – Kein Wunder, dass die Mischung vom Publikum äußerst wohlwollend aufgenommen wird, zumal Boston Manor ihr aktuelles Album BE NOTHING im Rücken haben, das mit Hits gespickt ist. Wer im picke packe vollen Saal jetzt noch nicht schwitzt, sollte gegebenenfalls zum Arzt gehen.

Four Year Strong

Dann folgt eine Pop-Punk-Machtdemostration der Güteklasse Four Year Strong: Der US-Vierer legt nämlich direkt und ohne Umschweife mit dem Geburtstagskind RISE OR DIE TRYING los, das von den Fans nicht ohne Grund als eines der stärksten Alben seines Genres und seiner Zeit gepriesen wird. Die Band hält sich dabei an die Tracklist der Scheibe, bei der sich allerdings ohnehin nahtlos Hit an Hit reiht: ‘Abandon All Ship Or Abandon All Hope’, ‘Heroes Get Remembered, Legends Never Die’, ‘Wrecked ‚Em? Nearly Killed Em’, ‘Catastrophe’, ‘Men Are From Mars, Women Are From Hell’. Ja, richtig: In genau dieser Reihenfolge. Noch Fragen?

Es ist wirklich kein Wunder, dass das Publikum gnadenlos steil geht, zumal sich die Band in hervorragender Spiellaune zeigt und sich die Energie direkt auf das Publikum überträgt. Nach Abschluss der Platte (deren Spielzeit insgesamt nur knapp 40 Minuten umfasst) gibt es zudem noch ein zweites Best-Of-Set, bei dem unter anderem die wichtigen ENEMY OF THE WORLD-Hits ‘It Must Really Suck To Be Four Year Strong Right Now’, ‘Find My Way Back’ und ‘What The Hell Is A Gigawatt’ angestimmt werden, die den Laden endgültig ausrasten lassen. Auch die neueren Songs ‘We All Float Down Here’ (FOUR YEAR STRONG) und ‘Stuck In The Middle’ (IN SOME WAY, SHAPE OR FORM) passen hervorragend ins Set, selbst wenn ‘Go Down In History’ oder ‘I Hold Myself In Contempt’ schmerzlich vermisst werden.

Nach ‘Wasting Time (Eternal Summer)’ ist dann leider Schluss – allerdings nicht, bevor Four Year Strong nicht das halbe Publikum auf die Cassiopeia-Bühne bitten, um mit ihnen den letzten Song gemeinsam zu feiern. So geht Punk-Rock, Freunde!

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