Der Cannabis-Geruch, der einem schon hier und da vor dem Club Cassiopeia in Berlin entgegenkommt, lässt bereits erahnen: Heute steht Stoner-/Doom Metal auf dem Programm. Mit Sinister Haze im Vorprogramm, die diesen eher psychedelisch angehen, und den brachial sludge-lastigen Cough als Headliner wird das Genre dabei ziemlich ausgewogen und facettenreich repräsentiert.
Sinister Haze
Das Quintett aus dem Sludge-Mekka Richmond lässt den Abend entspannt eingrooven. Hits wie ‚Lead On‘ bieten sich als entspannte Klangkulisse zum Feierabendbier an, ohne dabei jedoch belanglos zu sein – qualitativ hochwertiger Stoner-Sound von einer eingespielten Belegschaft. Leider ist das Vergnügen recht kurz: Schon nach etwa einer halben Stunde hat die Band ihr Set durchgeprügelt und räumt die Bühne für den Haupt-Act.
Cough
Gleiche Instrumentenverteilung, gleiche Heimatstadt, härterer Sound: Mit dem nihilistischen Über-Hit ‚The Wounding Hours‘ wird dem Publikum gleich gezeigt, wo der Hammer hängt! Sphärische Keys, fuzz-geschwängerte Gitarren und zwei Sänger, denen es gelingt, eine authentische akustische Entsprechung von Verzweiflung heraufzubeschwören. Dieser Einstieg wird konsequent fortgeführt:
‚Masters Of Torture‘ und ‚Possession‘, die wie der Einstiegs-Track vom aktuellen Album STILL THEY PREY stammen, sowie die älteren Tracks ‚Athame‘ von der Windhand-Split und ‚Northern Plague‘ von SIGILLUM LUCIFERI machen das Set komplett. Einzig von der zweiten Platte RITUAL ABUSE wird nichts gespielt, was schade ist, aber bei der hier gebotenen Performance zu verschmerzen. Wer die böse Form des Genres zu schätzen weiß, kommt an Cough nicht vorbei – jederzeit wieder!