Im Pit bei: Callejon + Rogers + Vitja

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WIR SIND ANGST steht nach fast zwei Jahren kurz vor dem Ende seines Show-Zyklus – und Callejon selbst proklamieren: „Callejon is dead!”. Gemeinsam mit den Düsseldorfer Punk Rock-Kollegen Rogers und der Djent-Formation Vitja feiern BastiBasti und seine Mannen den Ausklang des aktuellen Albums und geben erste, vorsichtige Ausblicke auf eine kommende Platte.

Vitja

Wie immer machen Callejon sich den Abend aber zunächst nicht unbedingt leicht, denn für ihre gute Opener-Auswahl sind die Rheinländer nicht gerade berühmt. Insofern ist es dann auch nur konsequent, die Münsteraner Djent-Formation Vitja, die ihren Stil selbst als „Experimental Metal“ bezeichnet, bereits zum zweiten Mal mit auf Tour zu schleppen.

Was nämlich schon Anfang 2015 eher so mittelmäßig war, ist nämlich auch Ende 2016 nicht der Weisheit letzter Schluss. Zugegeben: Die Instrumentalisten beherrschen ihre Vielsaiter – das war es dann aber auch schon fast. Angesichts der erdrückenden Konkurrenz in ihrem Genre bieten Vitja nämlich zu wenig von fast allem: Die Songs plätschern belanglos-rhythmisch vor sich hin, die Shouts sind technisch Längen hinter den internationalen Mitbewerbern und der eingestreute Klargesang kommt anscheinend zum größten Teil vom Band. Dazu addiert sich eine recht große, aufgrund ihres massiven Blend-Faktors und der teils merkwürdigen Abstimmung aber hauptsächlich nervige Lichtshow. Ärgerlich!

Rogers

Die sympathischen Punk-Rocker Rogers machen es dann besser: Mit einer deutlich klarer strukturierten Lichtshow und ihren geradlinigen Songs irgendwo zwischen Broilers und ZSK machen die Mannen einfach Spaß. Allerdings kämpft man leider etwas mit Tonproblemen: weite Teile des Sets sind merklich zu leise und die Gitarren verschwinden hinter dem etwas zu lauten Bass. Insgesamt aber (fast) egal, denn das Publikum goutiert den positiven Punkrock-Groove mit viel Bewegung. Insbesondere das Cover des Gassenhauers ‘Kreuzberger Nächte’ und die Hymne ‘Anders als ihr’ werden abgefeiert. Schön!

Callejon

Nach dem finalen Umbau betreten dann Callejon vor einem massiven Lichtaufbau aus mehreren beweglichen Strahler-Kreuzen die Bühne und feuern in guten anderthalb Stunden eine unglaubliche Reihe an Hits in die Menge. Eröffnet wird das Set dabei mit einem neuen Song, der vermutlich ‘Callejon Is Dead’ heißt und einen ersten Ausblick auf frisches Material gibt, bevor mit ‘Polar’ einer der BLITZKREUZ-Geheimtipps die Meute vor der Bühne zum angemessenen Ausrasten bewegt.

Was folgt ist ein Querschnitt durch das unfassbare Hit-Repertoire der Metalcore-Mannen: ‘Dunkelherz’, ‘Schwule Mädchen’ (der Fettes Brot-Hit kommt in Hamburg natürlich besonders gut an), ‘Krankheit Mensch’, ‘Lass mich gehen’, ‘Unter Tage’ – die Qualität im Backkatalog von Callejon ist gnadenlos. Zudem unterstreicht die Band ihre überragende Live-Energie, die sich von der Bühne unmittelbar auf das junge Publikum überträgt, welches die Markthalle umgehend in eine Dampfsauna verwandelt. Auch das perfekt auf die Songs abgestimmte Licht sorgt für eine hervorragende Atmosphäre und beleuchtet den Saal ein ums andere Mal in unwirklichen Formen und Farben.

Ein weiterer, eingestreuter neuer Song gibt einen zweiten Hinweis, was man von dem WIR SIND ANGST-Nachfolger erwarten kann: Ein rhythmisches NDH-Riff trägt den nicht näher benannten Song durch seine drückenden Verse, bevor sich die Stalker-Hymne in einen typischen, melodischen Chorus öffnet. Natürlich fehlen zur langen Zugabe weder ‘Blitzkreuz’ noch ‘Snake Mountain’ (mit obligatorischer Wall Of Death), das Ärzte-Cover ‘Schrei nach Liebe’, nach dem das Publikum noch lange „Nazis raus!” skandiert, oder ‘Porn From Spain 2’. Dann ist Schluss und es wird deutlich: Die unbändige, legendäre Live-Energie von Callejon ist auch nach vierzehn Jahren Bandgeschichte ungebrochen und die neuen Songs machen richtig Lust auf das kommende Album. Stark!

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