Baroness sind auf Deutschlandtour. Die knappe Anzahl der Shows, die Auswahl der Venues, und die große Beliebheit der der Band machen die Karten heiß begehrt, und versprechen ein einmaliges Konzerterlebnis.
Als Einlassmusik wurden die Herren von Axes angeheuert. Das ausgesprochen junge Trio aus Rosswein bei Leipzig unterhält mit einer konservativeren Mischung aus Stoner und Metal. echs Songs voller Sympathie, aber wenig Erfahrung, gespickt mit einigen musikalischen Patzern. Diese werden aber gern verziehen, wenn man bedenkt, dass sich Axes einem über die Maßen vollen Magnet Club gestellt haben. Chapeau an Baroness, dass sie die Youngsters ins Boot geholt haben, andere hätten sich um diesen Slot gerissen.
Weitere Vorbands strapazieren nicht die Geduld der Gäste und Baroness gehen auf die Bühne. Schon mit den ersten Akkorden aus ‘A Horse Called Golgotha’ definieren Baroness die Parameter für den weiteren Abend: Vollgas mit brillantem Sound. Das Quartett spielt dabei so leichtfertig wie gekonnt mit verschiedensten Sounds und mit Dynamik – ein nahezu längst vergessenes Gut im „Immer Lauter Metal“. Nicht nur ‘Foolsong‘ sondern auch die Intros aus ‘Cocainium‘ und ‘Isak‘ werden bewusst auf eine minimale Lautstärke heruntergefahren, um alle Stille im Anschluss mit haushohen Gitarrenwänden aus dem Club zu fegen.
Sustain und Distortion drängen dabei vibrierend bis in die letzte Faser. Gitarrist und Sänger John Baizley ist von Dauergrinsen und einem ungebändigten Einsatz geprägt. Ob auf der Bühne, Off Stage oder aus dem Publikum – der charismatische Frontmann mit wenig Haaren und viel Bart gibt mehr als er hat. Spielfreude und wahre Leidenschaft die Bühne, Fans und Band gleichsam in Schall und Schweiß vereint. ‘Take My Bones Away‘ – Baroness machen mehr als das. Der Energievulkan aus Georgia verwandelt mit seiner Mischung aus Sludge, Stoner und Metal den Berliner Magnet Club in einen rhythmisch pulsierenden Schmelztiegel. Allein Bassist Matt Magioni wirkt distanziert. Das jüngste Bandmitgleid ersetzt seit 2011 den ausgeschiedenen Summer Welch.
Die Setlist windet sich durch alle drei Alben der US-Amerikaner, mit dem Schwerpunkt auf dem jüngsten Doppelalbum YELLOW & GREEN (Album des Monats in unserer August-Ausgabe). Die fast zwei Stunden Spielzeit, inklusive ausgedehnter Zugabe verfliegen im Rausch und Baroness beweisen sich als Archetyp einer modernen Rockband, die viel gibt und wenig nimmt – vielleicht eine der besten Live Bands überhaupt.
Fotos vom Baroness-Konzert findet ihr in der Galerie oben, die Setlist des Abends hier:
Yellow Theme
A Horse Called Golgotha
March To The Sea
Foolsong
Swollen And Halo
The Gnashing
Take My Bones Away
Ogeechee Hymnal
Eula
Cocainium
The Line Between
The Sweetest Curse
Isak
Jake Leg
Grad
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