Die Sonne scheint, die Fußball WM ist im vollen Gange und Deutschland hat bereits das erste sehr erfolgreiche Vorrundenspiel über die Bühne gebracht. Nichtsdestotrotz ist es auch mal an der Zeit sich eine Auszeit von den verrückten Fussi-Fans und ihren „Schlaaaaaaand“-Rufen zu gönnen. Was eignet sich dafür besser als ein lauschiges Konzert im grünen Stadtpark? Und wenn die smarten Florida-Boys von Alter Bridge um Gehör verlangen, gehorcht man doch sofort. Zumindest geht es ca. 3000 Hamburgern so.
Bereits 18:20 Uhr ist es Zeit für die US-amerikanischen christlichen Rocker von Skillet. In einer Mischung aus Rock und Elektro mit manch klassischen Klängen heizen sie dem Publikum ein. Sänger John Cooper motiviert zum Singen, Tanzen, Klatschen und begrüßt manch einen Fan mit einem Händedruck. Und auch die Herren der Schöpfung kommen hierbei nicht zu kurz: Sowohl an der Gitarre (Korrey Cooper) als auch am Schlagzeug (Jen Ledger) rocken attraktive Metal-Miezen was das Zeug hält. Das Publikum ist bereits jetzt begeistert und zollt der Band gehörigen Applaus.
Kurz nach 19 Uhr betreten Alter Bridge die Bühne und gehen mit ‘Addicted To Pain’ in die Vollen. Doch was ist nur mit dem Sound los? Die Gitarren sind kaum zu hören und überhaupt ist das ganze Konzert (mit nur 90 erlaubten Dezibel, vergleichbar mir der Lautstärke einer Autohupe!) recht leise. Sänger Myles Kennedy entschuldigt sich mehrfach für den Sound und witzelt dabei: Er fühle sich fast im elterlichen Schlafzimmer, so wenig hört er. Aber nach ein paar Songs werden die Gitarren doch noch ein wenig eingepegelt, was mit einem tosenden Applaus gedankt wird. Erfreulicher dagegen ist das Wetter. Die sonnenverwöhnten Sunnyboys freuen sich, Hamburg einmal nicht im Regen erleben zu dürfen – und dies ist in Hamburg gar nicht so leicht.
Musikalisch ist das 100-minütige Set mit sämtlichen Kostbarkeiten von älteren und neuen Songs geschmückt. Neben dem Titelsong der aktuellen Scheibe ‘Fortress’ werden auch Klassiker wie ‘Isolation’, ‘Ghost Of Day Gone By’ oder ‘Come To Life’ zum Besten gegeben. Während ‘Ties That Bind’ setzt mal eben die Gitarre aus und Myles improvisiert kurzerhand und singt einfach die Gitarrenmelodie. Bei ‘Water Rising’ kommt auch Mark Tremonti nicht zu kurz und übernimmt die Vocals. Ein besonderes Highlight ist ‘Watch Over You’. Lediglich mit der Akustikgitarre geschmückt, verzaubert Myles das Publikum, während Mark Tremonti seitlich hinter der Bühne Arm in Arm mit seinem Sohn schunkelt. Also wenn man nicht spätestens jetzt Gänsehaut bekommt, dann weiß ich auch nicht weiter. Zum Abschluss ertönt noch ‘Rise Today’, bevor kurz vor 21 Uhr das Konzert auch schon wieder vorbei ist. Schließlich ist 21 Uhr Anpfiff. Das wollen sich wohl auch die Amis nicht entgehen lassen.
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Setlist Alter Bridge:
01. Addicted To Pain
02. Come To Live
03. Bleed It Dry
04. Cry Of Achilles
05. Brand New Start
06. Ghost Of Days Gone By
07. Fortress
08. Ties That Bind
09. Waters Rinsing
10. Isolation
11. Broken Wings
12. Farther Than The Sun
13. Metalingus
14. Blackbird
15. Open Your Eyes
Zugabe:
16. Watch Over You
17. Rise Today
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