Schon als Volxsturm um 20 Uhr die Bühne betreten ist die Berliner C-Halle äußerst gut gefüllt und die Menge wartet darauf, bespaßt zu werden. Diesem Wunsch gehen Volxsturm ohne weiteres nach. Nach 30 Minuten Spielzeit und Hits wie ‘Biertrinken ist wichtig’ und ‘Auf Wiedersehen’ verabschiedet sich die Band und hinterlässt eine wunderbar angeheizte Masse.
Während Volxsturm noch beim Abbauen sind, fällt ein weißes Banner und verhüllt die Bühne. Schon jetzt merkt man den Konzertbesuchern die Anspannung auf das Kommende an. Immer wieder lassen Chorgesänge, des Broilers-Hits ‘Zurück Zum Beton’ die Halle ertönen. Aber nicht nur so wird der Change-Over genutzt: Besser hätte die musikalische Pausen-Untermalung nicht sein können.
Klassiker wie die ‘Bro-Hymn‘ von Pennywise oder ‘Gotta Go’ von Agnostic Front lassen die Wartenden schon jetzt mitsingen, pogen und tanzen. Selten sieht man eine Menschenmasse, die sich schon während der Umbaupause so verausgabt.
Als dann die Saalbeleuchtung erlischt und ‘If The Kids Are United’ von Sham 69 aus den Lautsprechern tönt, wissen Broilers-Kenner, dass dies der Startschuss ist.
Doch etwas ist anders als sonst: Auf dem weißen Banner wird ein Intro-Film projiziert, der ein paar schöne Bandmomente der Broilers aus den vergangen Jahren zeigt. Untermalt mit Musik von Johnny Cash (Hurt) und vielen Songschnipseln, sowie Song-Intros der Band, funktioniert es perfekt die Spannung weiter aufzubauen. Die Masse ist heiß! Als das Video endet, beginnt fließend der Preludio vom Vanitas-Album. Wieder beginnen die Chorgesänge und durch Lichteffekte ist zu erkennen, dass die Band schon auf der Bühne steht.
Beim Übergang zu ‘Zurück Zum Beton’ vermischen sich die Chorgesänge mit dem Gesang von Sammy Amara und das Banner fällt. Leider ist der gesangliche Einsatz nicht ganz ideal gelungen, aber der Stimmung tut dies keinen Abbruch und glücklicherweise fängt sich der Frontmann auch schnell. Und es geht gewohnt weiter. Eine gute Mischung aus altbekannten Songs und neuen Tracks vom aktuellen Album ‘Noir’ stellt sich ein. Schade, dass das neuste Liedmaterial teilweise etwas unausgegorren wirkt und teilweise so klingt als wäre es schnell für die Tour geprobt worden.
Dafür smashen die alten Tracks aber umso besser. Highlight des Abends ist wohl für viele der Bengalo der inmitten der Menge gezündet wird und während des Songs ‘Wie Weit Wir Gehen’ die Halle in ein romantisches rot hüllt. Für die Anderen mag es wohl ‘An All Den Schmutz’ sein, der vor allem von den Diehards, wie die Broilers ihre Hardcore-Fans nennen, abgefeiert wird. Aber auch ein kleiner Wettstreit zwischen Saxophon und Trompete wird gebührend gefeiert, wenn auch das Trompetensolo nicht ganz so sauber klingt.
Obwohl einmal zu beobachten ist wie ein Zuschauer von einem anderen getreten und ins Gesicht gespuckt wird, bleibt es ein ruhiger und gewaltfreier Abend.
Nach zwei Zugaben, 28 Songs und über zwei Stunden Live-Musik spielen die Broilers ihren letzten Song ‘Blume’, welcher von der Masse textsicher mitgesungen wird, um sich danach mit dem Outro ‘Dont Stop Believing’ (Journey) von den Fans zu verabschieden.
Setlist Broilers
Intro: If The Kids Are United (Sham 69)
Zurück zum Beton
Tanzt du noch einmal mit mir?
Ist da jemand?
Grau, grau, grau
Harter Weg (Go!)
Werdet ihr folgen?
Ruby Light & Dark
Paul der Hooligan
In ein paar Jahren…
In 80 Tagen um die Welt
Wie weit wir gehen
Wo es hingeht
Lofi
Die Letzten (an der Bar)
+-
Ich brenn‘
An all den Schmutz
Held in unserer Mitte
Ich will hier nicht sein
Zusammen
Heute schon gelebt
Nur die Nacht weiß
Nur nach vorne gehen
Zugabe:
Cigarettes & Whiskey
Where Are They Now?
Zurück in schwarz
Meine Sache
Zugabe 2:
Singe, seufze & saufe
33 rpm
Blume
Outro: Don’t Stop Believing (Journey)