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Bruce Dickinson: „Ich habe den Krebs sechs Wochen vor den Ärzten erkannt“

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Bruce Dickinson hat den Krebs besiegt; trotzdem ist jener nicht aus der Welt, sondern steht im Raum als rosa Elefant, über den sich niemand so recht zu sprechen traut. Während Steve bei diesem Thema vorsichtig besorgt wirkt, scheint der Betroffene selbst den Schicksalsschlag gut weggesteckt zu haben. Tatsächlich fällt es Bruce während des Interviews deutlich leichter als dem METAL HAMMER-Abgesandten, über dieses sehr persönliche Thema zu sprechen.

Unerschütterlicher Optimismus

Man könnte meinen, er rede nicht über eine schlimme Krankheit, sondern ein unterhaltsames Malheur im letzten Familienurlaub. Spitzbübisch grinsend und vielleicht ein bisschen stolz beginnt er von seiner Diagnose zu erzählen: „Ich war nicht überrascht davon – ich habe den Krebs schließlich sechs Wochen vor den Ärzten diagnostiziert. Ganz einfach durch Google und Wikipedia.“ Mediziner mögen an dieser Stelle zur Vorsicht mahnend aufschreien – die Experten­meinung von Dr. Google war aber auch nur der erste Schritt zur Therapie. Denn wirklich an den Schicksalsschlag aus der Suchmaschine glauben wollte der Sänger, Familien­vater, Pilot und Unternehmer zunächst doch noch nicht und verdrängte den Gedanken – wenn auch mit einem mulmigen Gefühl.

Diagnose bei Dr.Google

„Drei Wochen, bevor der Krebs diagnostiziert wurde, war ich mit zwei Ärzten zusammen Bier trinken und zeigte ihnen mein Geschwür am Hals. Ich sagte: ‘Das ist aber nichts Schlimmes, oder?‘, und sie: ‘Ah, wahrscheinlich nicht‘. Dann war ich wieder im Studio und begann, mir langsam Sorgen darüber zu machen. Ich bestellte einen örtlichen Arzt, der mich kurz abtastete und forderte, dass ich ein MRT machen lassen solle. Das war aber nur der zweite Krebsknoten; der größere, so groß wie ein Golfball, war an meiner Zunge und drückte gegen meine Lymph­knoten.“

Bis zu diesem finalen Befund, den Dickinson nach den Albumaufnahmen zurück in England erhielt, sollte mehr als eine weitere Woche vergehen. Für die Diagnose Hals- und Zungenkrebs hatte der englische Patient dann nur noch ein lapidares „Ich weiß“ übrig. „Der Arzt war etwas verdutzt und meinte nur, dass ich das sehr gefasst aufnähme. Ich entgegnete, ich könnte mich auf dem Boden rumrollen und wie ein Hund jaulen, aber das würde ja nichts ändern. Also, was machen wir jetzt dagegen, wie bekommen wir das wieder hin, wie hoch sind meine Überlebens-Chancen?“

Eine vernünftige Einstellung. Oder doch eine Art Verdrängungsmechanismus, den ein solcher Befund mit sich bringen kann? Auf die leichte Schulter ist eine Krebsdiagnose nicht zu nehmen – auch nicht für die Band-Kollegen, wie Steve Harris bestätigt:  „Es war ein ­großer Schock. Für ihn selbstverständlich, aber auch für uns! Eine harte Zeit. Das einzige, was man tun kann, ist, abzuwarten und Mut zuzusprechen“

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