Hurricane 2013: Bericht und Fotos von Fans, Rammstein, Parkway Drive u.m.

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Freitag

Die Festivalsaison ist in vollen Zügen und am vergangenen Wochenende stand das Hurricane Festival auf dem Programm. Doch bereits am Anreisetag meint es Petrus nicht gut. Es schüttet wie aus Eimern, Sturmwarnung ist angesagt und so ist bereits vor Beginn des Festivals der Boden bereits Matsch.

Nun gut, Gummistiefel eingepackt und los geht es am Freitag mit dem Opener Arkells. Der Platz vor der Bühne ist noch überschaubar, doch bei den kommenden Bands füllt sich langsam das Gelände. Erste Hochstimmung ist bei Gogol Bordello zu vernehmen. Mit einer Mischung aus Punk, Dub und Sinti & Roma lassen sie die Tanzbeine schwingen. Anschließend spielen ebenfalls auf der Green Stage The Hives, welche durchaus ein sauberes Programm abliefern und somit Tanzplatz mittlerweile kaum noch vorhanden ist.

Die Vorfreude auf Rammstein ist riesig und gefühlte eine Million Menschen wollen das Spektakel nicht verpassen. Ein Passieren von einer Bühne zur anderen ist mittlerweile ein völliger Kampf. Viel zu viele Fans sammeln sich auf dem Gelände und versperren einfach alles. Gegen 23:00 Uhr ist es endlich soweit, der Kapuki fällt, Feuerwerkskörper fliegen in die Luft und die Masse ist begeistert. Die Deutsch-Metaller von Rammstein schmettern einen Hit nach dem anderen aus den Boxen und setzen die Bühne unter Flammen.

Auf der Red Stage geben sich derweil Parkway Drive die Ehre bei einem weitaus kleinerem Publikum. Auch wenn sie gegen den Headliner keine Chance haben, sind die Fans sichtlich euphorisiert und trotzen dem Headliner, während Flake bereits im Kochtopf bei `Mein Teil` schmorrt. Bei `Bück Dich` werden obszöne und pornöse Gesten dargestellt, welche das Publikum teils schockiert und teils jedoch sehr belustigt. Abschließend wird bei `Pussy` noch ein riesiger spritzender Aufblaßpenis herausgeholt, welcher die Fans der erste Reihe beglückt. Na bitte. Die durchweg imposante, sehenswerte und durchchoreographierte Bühnenshow ist das absolute Highlight des Tages, ach was, des ganzen Festivals.

Wer von lautem Metal  noch nicht die Nase voll hat (wer hat das schon?), bekommt zum Abschluss des ersten Festivaltages noch eine ordentliche Portion Callejon. Die deutschen Metalcore Freunde aus Düsseldorf wissen noch einmal richtig die Meute zu beleben, bevor alle erschöpft in die Zelte fallen.

Samstag

Am Samstag zeigt sich das Wetter zunächst von der guten Seite. Während einige Besucher  ausnüchtern oder Flaschenspiele durchführen, erstürmt ein riesiger Gute-Laune-Zug den Zeltplatz. Na bitte. Irgendwie muss man sich ja den Vormittag vertreiben. Apropos Zeitvertreib: Das Angebot auf dem Festivalgelände an Unterhaltungsmöglichkeiten ist riesig, egal ob Riesenrad, Bungee-Jumping oder Hüpfburg – es ist wirklich für jedermann etwas dabei.

Im Laufe des frühen Nachmittags füllt sich auch das schlammüberdeckte Gelände. Bei City and Colour ist es nun an der Zeit sich mit einem leckeren Eis in die  Sonne zu brezeln und der sanften Musik zu lauschen, bevor es bei Frittenbude oder Bloc Party schon eher munterer zugeht.  Als jedoch Of Monsers And Men die Bühne erstürmen, zieht erneut eine dicke Regenwolke auf. Nichts desto trotz lassen es sich die Fans nicht nehmen und schunkeln in Regencapes gehüllt zum lockeren isländischen Indie Rock. 

Triggerfinger erfreuen sich einer großen Fanschar, die die Red Stage nahezu zum Platzen bringt. Während Editors die Blue Stage rocken singen die Fans von Triggerfinger lautstark zu Ì Follow Rivers`. Lange Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht, denn auf der Green Stage geben sich bereits Kasabian die Ehre. Mittlerweile sind die Laufwege zwischen den Bühnen erneut verstopft und der Matsch erleichtert das Durchkommen auch nicht wirklich. 23:00 Uhr ist es nun Zeit für den heutigen Headliner Arctic Monkeys, welche einen bunten Hitmix präsentieren. Rausschmeißer des Tages sind Deichkind. Mit weniger niveauvollen Texten, dafür aber mit umso erstaunlicher und sehenswerter Performance bringen sie die Meute noch einmal zum Ausrasten. Krawall Und Remmi Demmi hallt es nicht nur aus den Boxen sondern ist unter den Fans auch deutlich zu spüren. Zeit für die müden Knochen ins Bett zu gehen oder zu der einen oder anderen Party. Gute Nacht.

Sonntag

Endlich kommen mit den Kvelertak mehr Gitarren zum Einsatz und auch das überschaubare Publikum erscheint düsterer  und langhaarig. Leider nur gut eine halbe Stunde geben die Norweger um Frontman Erlend Hjelvik ihr Können zum Besten und kommen mit ihrem seltenen Mix aus Hardcore Punk, Rock`n`Roll und Black Metal erstaunlich gut an. Nicht wenige der noch verkaterten Fans räkeln ihre Hände oder Fäuste in die Luft und zollen den Mannen ihren Respekt. Daumen hoch.

Dem letzten Festivaltag ist anzumerken, dass die vergangenen Tage Spuren in den Knochen hinterlassen haben. An keinem anderen Tag liegen auf dem Gelände so viel Fans verstreut herum, egal, ob schlammig oder nicht, mit müden Augen oder fit wie ein Turnschuh, mit Alkohol oder ohne. So wechselhaft wie das Wetter ist auch die Stimmung auf dem Gelände. Begleitet von einem hübschen Regenbogen erscheinen The Smashing Pumpkins. Die Stimmung ist jedoch eher verhalten. Ob es an der Musik, der fehlenden Kommunikation zwischen Band und Publikum oder einfach an der Abgeschlagenheit der Leute liegt, mag nur vermutet werden. 

Krönenden Abschluss des diesjährigen Hurricanes bilden The Queens Of The Stone Age, welche vor allem das neue Album `…Like Clockwork` präsentieren. Aber auch die Klassiker wie `Little Sister`oder `No one Knows` fehlen natürlich nicht. Schade nur, dass bereits nach einer guten Stunde das Set vorbei ist und kalifornischen Jungs um Josh Homme ohne Wort die Bühne verlassen. Keiner vermutet, dass es vorbei ist, da noch ca. 20 Minuten Zeit verbleiben. Aber nein, das wars. Aus und vorbei. So verlassen die Fans doch leicht enttäuscht das Festivalgelände.

>>> auch die Kollegen von musikexpress.de und rollingstone.de berichten vom Hurricane Festival

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