Der einstige Scorpions-Schlagzeuger Herman Rarebell ist wahrlich nicht gut auf seine ehemaligen Band-Kollegen zu sprechen. In einem neuen Interview mit dem britischen „Classic Rock“-Magazin hat der 71-Jährige Rudolf Schenker und Co. als „unverschämt“ und „gierig“ bezeichnet, nachdem sie ihn nach dem Abgang von James Kottak nicht erneut in der Band haben wollten.
Nicht die feine Art
So wurde Rarebell, der von 1977 bis 1995 bei den Scorpions trommelte, gefragt, ob er enttäuscht darüber gewesen sei, dass er nach der Rauswurf von Kottak im Jahr 2016 nicht eingeladen worden sei, wieder bei der Gruppe einzusteigen. „Ich erzähle dir, wie enttäuscht ich war“, beginnt der gebürtige Saarländer. „Ich habe ihnen eine Nachricht geschickt, in der ich ihnen meine Dienste angeboten habe. Und ich habe nie auch nur eine Antwort bekommen. Ich fand, das war ziemlich unverschämt. Jetzt höre ich, dass die Scorpions behaupten, ihr neues Album würde eine Rückkehr zu den glorreichen Tagen der Achtziger Jahre werden.
Wenn sie das ernst meinen, sollten sie Francis [Buchholz, ehemaliger Bassist — Anm.d.A.], mich und ebenso Dieter Dierks zurückholen, der all diese klassischen Alben produziert hat. Weißt du, warum sie das nicht tun werden? Gier. Es würde bedeuten, dass sie alles durch fünf und nicht nur drei teilen müssen.“ Darüber hinaus stößt Herman Rarebell sauer auf, dass Klaus Meine und Co. ihm nicht ausreichend und gebührend Anerkennung für den kommerziellen Erfolg der Formation in den Achtzigern geben. „Die Band erwähnt mich nie in Interviews, was ich lächerlich finde. Aber es ist ein neuer Dokumentarfilm von ITV über die Gruppe in Arbeit. Ich werde dafür interviewt, also kann ich endlich die Dinge ins rechte Licht rücken, was meine Rolle angeht.“