Die Heidenfest-Tour ist mittlerweile fast ein Garant für ausverkaufte Konzerthallen. So ist auch die Markthalle wieder rappelvoll während der kollektiven Huldigung der nordischen Götter.
Heidevolk spielen bereits vor vielen feierwütigen Heiden. Zwar hat die Stimmfront deutlich mit der Technik zu kämpfen, aber „Nehalennia“ oder „Walhalla Wacht“ reißen den Großteil der Anwesenden einfach mit.
Die Piraten von Swashbuckle sind musikalisch etwas deplatziert. Trotzdem feiert ein Teil des Publikums den Thrash Metal der drei Piraten euphorisch ab. Mit dem „Cruises Ship Terror“ im Gepäck treiben sie die Markthallen-Matrosen zur Wall Of Death.
Bei Equilibrium treibt es wieder alle in die Halle, obwohl auch sie mit technischen Problemen zu kämpfen haben. Das Material zündet trotzdem sofort. Der Schwerpunkt liegt hier deutlich auf dem Album REKREATUR, wobei „Der Ewige Sieg“ und „Die Affeninsel“ fast genauso gut ankommen, wie „Blut Im Auge“ oder „Met“. Sänger Robse scheint sich eingelebt zu haben. So schaffen es Equilibrium leicht, die Halle zum kochen zu bringen.
Ensiferum, der eigentliche Headliner, können trotzdem noch einen draufsetzten. Der Sound stimmt endlich, die Setlist ist hitlastig. Bei „Lei Lei Hai“, „Stone Cold Metal“ oder „Abandoned“ sorgen Ensiferum für literweise Schweiß. Der Auftritt wirkt zwar etwas routiniert, dadurch aber auch sehr solide.
Anschließend ein Zielgruppen-Problem: Für das Projekt Twilight Of The Gods, um Primordial-Sänger Alan Nemtheanga, bleiben nur knapp 1/3 der Besucher. Ziel des Projektes: Huldigung der alten Bathory-Songs. Schade, dass so viele Fans den Geschichtskurs verpassen. Auch wenn der Auftritt etwas langatmig ist, frosten epische Songs wie „Blood On Ice“ oder „Home Of Once Brave“ überzeugend durch die Halle. Zwar nicht das Original, dafür aber gut interpretiert. Vielleicht ist es einfach nicht die richtige Tour für das Projekt.