Seit Jahrzehnten halten Horror und Metal Händchen – und ergeben nach wie vor ein schaurig-schönes Paar, das die Ewigkeit vermutlich überdauern wird.
Dass das Horror-Genre maßgeblichen Einfluss nicht bloß auf den Sound, sondern ziemlich alle künstlerischen Kontexte des Metal nimmt, bleibt eine unbestrittene Tatsache. Diverse Subgenres bauen überdies, beispielhaft Death Metal oder Grindcore, vornehmlich auf der audiovisuellen Grundlage der Gore- und Splatter-Thematik auf. Doch insgesamt und gattungsübergreifend fällt die Vorstellung schwer, das Düstere, Makabre und Mystische aus dem Rahmen des Metal auszuklammern. Es ist und bleibt bezeichnend.
In dieser symbiotischen Beziehung vermag allerdings die Geltung des Metal im Horror stellenweise unterzugehen. Der Horrorfilm hat einiges für die Metal-Musik geleistet, aber wie sieht es umgekehrt aus? Die folgenden zehn Filme sollen Aufschluss liefern.
‘Haus der 1000 Leichen’
Horror-Metal-Virtuose Rob Zombie führt die Liste als Regisseur des Erfolgsschlagers ‘Haus der 1000 Leichen’ an. Die 2004 erschienene Horrorkomödie hat sich internationales Lob erkämpft und zählt inzwischen zu den Klassikern dieses Genres.
Die Kamera begleitet eine Gruppe von Jugendlichen auf ihrem persönlichen und blutigen Trip durch die finsteren Abgründe des menschlichen Wahnsinns. Motiviert durch ihre Sensationsgier treibt es die jungen Freunde an Orte ehemaliger Gewaltverbrechen, an denen sich nun ähnlich grausame Ereignisse wiederholen sollen – und stoßen dabei auf das titelprägende Gruselhaus. Die Charaktere finden sich schnell in einer Albtraumwelt wieder, in der sadistische Serienkiller ihr Unwesen treiben.
‘The Devil’s Rejects’
‘The Devil’s Rejects’, ebenfalls unter der Regie von Rob Zombie, gilt als Nachfolger des bereits erwähnten Klassikers ‘Haus der 1000 Leichen’.
Der Film setzt die Geschichte der mörderischen Familie Firefly fort, die von den Behörden für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden soll. Allerdings gelingt dem Clan um Baby Firefly die Flucht durch das US-amerikanische Hinterland. Während ihrer Flucht begehen die Fireflys allerdings eine Reihe grausamer Morde und entfesseln eine Spur des Todes und der Zerstörung.
‘Green Room’
Jeremy Saulniers ‘Green Room’ zeigt die unheilvollen Ereignisse aus dem Band-Leben der Punk-Rocker The Ain’t Rights. Wohl oder übel willigen die jungen und finanziell verzweifelten Musiker einem Auftritt in einer Neonazi-Location ein, wo sie Zeugen eines Mordfalls, in das Verbrechen verwickelt und sogar selbst zu Geiselnehmern werden.
‘Studio 666’
Auch mit ‘Studio 666’ handelt es sich um eine charmante Horror-Interpretation, die sich als durchaus sehenswert erwiesen hat. Mit Foo Fighters und weiterer Prominenz als Star-Besetzung katapultierte sich der erst 2022 veröffentlichte Film schnell an die Erfolgsspitze der modernen Horrorkomödien.
‘Studio 666’ zeigt die Band-Mitglieder bei den Aufnahmen ihrer zehnten Studioplatte, für die sie ein abgelegenes Herrenhaus bezogen haben. Dieses Herrenhaus birgt jedoch eine düstere Geschichte und soll für paranormale Aktivitäten berüchtigt sein. Eingangs bleiben die Foo Fighters überzeugt von der vermeintlich großartigen Gelegenheit, unter gegebenen Umständen ihre Kreativität zu beflügeln. Doch bald stellen sie fest, dass das Haus andere Pläne mit ihnen hat.
‘Ragman’ oder ‘Trick Or Treat’
Der 1986 von Charles Martin Smith inszenierte Horrorfilm ‘Trick Or Treat’ (deutscher Titel: ‘Ragman’) erzählt die Geschichte des jungen Heavy Metal-Enthusiasten Eddie „Ragman“ Weinbauer, der feststellen muss, das sein wiederauferstandenes Idol zu einer bedrohlichen Figur des Schreckens herangewachsen ist. Eddie muss alles daran setzen, den aufsässigen Rock-Star zu stoppen und die von ihm angerichtete Katastrophe zu beenden.
‘Der Pakt mit dem Teufel’ oder ‘Shock ‚Em Dead’
‘Der Pakt mit dem Teufel’ ist ein Low-Budget-Horrorfilm aus dem Jahr 1991, der sich in erster Linie an Fans der Hard ’n‘ Heavy-Musik richtet.
Angel Martin, Protagonist und erfolgloser Musiker, sehnt sich nach dem Ruhm und Reichtum des Rock-Star-Lebens, das ihm durch eine verhexte Gitarre ermöglicht werden soll. Bald schon muss er allerdings feststellen, dass die Gitarre mit einen Fluch belegt ist, der Angel abverlangt, die Seelen unschuldiger Menschen zu opfern.
‘Deathgasm’
Die schrille neuseeländische Horror-Komödie ‘Deathgasm’ aus dem Jahr 2015 inszeniert das Leben eines Teenagers namens Brodie, der in eine triste, verschlafene Kleinstadt zieht. Dort fühlt er sich völlig fehl am Platz, bis er auf seinen gleichgesinnten Metal-Freund Zakk trifft. Gemeinsam gründen sie die Band Deathgasm und spielen Stücke altertümliche Notenblätter nach, die sie zuvor in einer alten Schallplattenhülle entdeckt hatten. Als sie die Musik nachspielen, ahnen sie noch nicht, dass sie dabei düstere und dämonische Mächte beschwören.
‘Heavy Metal Horror’
Mit ‘Heavy Metal Horror’ aus dem Jahr 2014 handelt es sich um die Geschichte der jungen Frau Julia, die von bösen Geistern heimgesucht wird. Bei dem Versuch diese loszuwerden, trifft sie auf eine Metal-Band, die ihr einen noch viel schaurigeren Horror einjagt.
‘Uncle Peckerhead’
‘Uncle Peckerhead’ dreht sich um die Band Duh, die während ihrer Tour finanzielle Probleme und ihr Equipment gestohlen bekommt. In ihrer Krise begegnet die Gruppe einem gewissen Herrn Peckerhead, der anbietet, der Band fortan als Roadie auszuhelfen. Peckerhead hat allerdings ein dunkles Geheimnis, von dem die Band nichts weiß. Jede Nacht um Mitternacht verwandelt er sich für 13 Minuten in ein blutrünstiges, menschenfressendes Monster.
‘Ex Drummer’
‘Ex Drummer’ bedient zwar eher das mysteriöse Drama- als das Horror-Genre, hat aber dennoch eine Zugehörigkeitsberechtigung im Rahmen dieser Liste. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Herman Brusselmans und zeichnet sich durch seine provokante und düstere Darstellung der Musikszene und der menschlichen Verdorbenheit aus.
Erzählt wird dabei die Geschichte einer Gruppe von Musikern, die sich zu einer Band namens The Feminists zusammenfinden. Besonders an dieser Formation ist unter anderem, dass jedes Mitglied ein starkes Motiv körperlicher und/oder psychischer Beeinträchtigung aufweist, was nicht zuletzt die drastische Entwicklung des Band-Geschehens beeinflusst.
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