Obwohl hier zwei völlig verschiedene Interpretationen von Extreme Metal aufeinanderprallen, kann doch zuverlässig behauptet werden, dass sowohl In This Moment-Frontfrau Maria Brink als auch Kreator-Sänger Mille Petrozza zu den mitunter härtesten Schwergewichten dieses umfassenden Genres zählen. Wir wünschen beiden alles Gute für das anstehende Lebensjahr!
Macht der Gegensätze
Seit nunmehr 17 Jahren singt, brüllt und kreischt sich die unterdessen 45-jährige Maria Brink unter dem Banner von In This Moment durch das Hard ’n‘ Heavy-Geschehen. Die Band, die mittlerweile sieben Alben in ihrer Diskographie verzeichnet, ist durch ihre stets variierende musikalische Ausrichtung keinem konkreten Genre zuzuordnen. Während es instrumental stellenweise etwas ruhiger zugeht, zerschmettern Brinks unverkennbare Screams jeden noch so vordringlichen Hauch von Sanftheit.
Ihr Talent stellte sie bereits mit dem Debütalbum der Band, BEAUTIFUL TRAGEDY (2007), unter Beweis. Insbesondere der Titel ‘Surrender’ lieferte hierbei die Vorlage für die sich steigernde Härte im Sound von In This Moment. THE DREAM (2008) brachte den Kaliforniern erstmalig eine Chart-Platzierung ein. Auch A STAR-CROSSED WASTELAND (2010) knüpfte an den noch recht verhaltenen Erfolg des Vorgängers an.
Mit BLOOD (2012) gelang der Band dann der ersehnte Durchbruch. Vor allem der Titel-Track und das zugehörige Musikvideo sorgten dabei für Aufsehen. Die in diesem Ausmaß bislang ungewohnte Sound-technische Brutalität gepaart mit text- und bildsprachlich „provokativen“ Inhalten sollten sich mit ‘Blood’, ‘Whore’ und ‘Adrenalize’ zur ultimativen In This Moment-Charakteristik erheben, die sich über BLACK WIDOW (2014) und RITUAL (2017) bis hin zur jüngsten Veröffentlichung der Band, MOTHER (2020), erstreckt.
Ewige Revolution
Kreator-Gründer und -Frontmann Mille Petrozza ist eindeutiger im Extreme Metal-Kosmos zu verorten. Mit der Schöpfung einer der erfolg- und einflussreichsten Thrash-Bands überhaupt traten Petrozza, Jürgen „Ventor“ Reil und Co. eine ganze (Jugend-)Bewegung los, die von schrillem Gebrüll, Stromgitarrengeschepper und aufmüpfiger Gesellschaftskritik geprägt war.
Weniger von kommerziellem Erfolg gezeichnet, etablierten sich Kreator (damals Tyrant, dann Tormentor) in nischigen Gefilden der deutschen Extreme Metal-Szene und griffen immer wieder musikalische Einflüsse aus den zahlreichen Subkategorien dieses Genres auf. Dennoch sollte sich die Band nach Veröffentlichungen wie PLEASURE TO KILL (1986), COMA OF SOULS (1990), CAUSE FOR CONFLICT (1995) und ENDORAMA (1999) auch international Gehör verschaffen.
Während genannte Alben (und weitere) bereits zahlreiche Dauerbrenner hervorbrachten, ließ (oder lässt) die Gruppe dennoch ein Kultalbum nach dem nächsten von der Leine. Stets am authentischen Thrash-Sound der Achtziger Jahre angelehnt, befinden sich Kreator gleichzeitig am Puls der Zeit, ohne dabei an Originalität einzubüßen. HATE ÜBER ALLES (2022) liefert den aktuellsten Beweis.
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