Als sich Heaven Shall Burn in ihrer ersten Besetzung zusammenfanden, gab es noch nicht einmal einen konkreten Namen für das, was sie im Proberaum komponierten und schredderten. Obwohl erste Wegbereiter Grundsteine der neuen Entwicklungen bereits in den 80er-Jahren aus rauem Fels klöppelten, manifestierte sich der Begriff „Metalcore“ erst zu Beginn der 2000er Jahre. Etwa seit 2004 stieg die Popularität des außergewöhnlichen Genres sprunghaft an.
In Anspielung an die New Wave of British Heavy, die dem britischen Metal in den späten 70ern als auch 80ern zum Aufschwung verhalf, wird Metalcore alternativ als New Wave of American Heavy Metal verbucht. Dementsprechend ausgeprägt ist die Fülle an amerikanischen Bands – Darkest Hour, All That Remains, August Burns Red, um nur einige zu nennen. Aber aufgepasst; die deutsche Metalcore-Ursuppe ist ebenfalls nicht zu unterschätzen: Caliban, Nearea und Narziss, als auch Callejon und Heaven Shall Burn feierten allesamt ihre Geburtsstunde im Musikuntergrund Deutschlands.
![](https://www.metal-hammer.de/wp-content/uploads/2020/03/18/14/heaven-shall-burn-2.jpg)
Im Rahmen unserer Reihe „Musiker und ihre Instrumente“ beschäftigen wir uns im Folgenden mit dem Equipment von Heaven Shall Burn – und greifen dabei auf exklusive Statements der Band zurück.
Weitere Beiträge aus der Reihe:
- Heilung: Diese Instrumente verwenden die Schamanen des Nordens
- KISS: Dieses Equipment verwenden die Glam-Ikonen
- Metallica: Dieses Equipment verwendet die Thrash-Metal-Legende
- Slipknot: Dieses Equipment verwenden die Masken-Träger
- Rammstein: Dieses Equipment verwenden die Neue-Deutsche-Härte-Giganten
Eric Bischoff: Sandberg Basic Ken Taylor
Eric Bischoff verbindet mit jedem seiner Bässe wertvolle Erinnerungen: das erste Mal von Stadt zu Stadt touren, das erste Mal auf der Bühne stehen, das erste Mal im Eifer des Gefechts eine versehentliche Platzwunde durch die Gitarrenhälse der Mitmusiker verpasst bekommen. Ach wie schön Nostalgie doch sein kann. Wer würde derartig erinnerungsbesetzte Instrumente zum Verkauf freigeben? Bischoff nicht: „Mit Instrumenten ist es genau wie mit Büchern oder Schallplatten – man gibt sie nicht weg, weil man etwas mit ihnen verbindet.“
Auch seinen aktuellen Bass, ein Sandberg Basic Ken Taylor mit aktiven Power-Humbucker-Pick-ups, wird er vermutlich nie hergeben. Das Braunschweiger Unternehmen Sandberg hat ihm darüber hinaus sogar einen eigenen, perfekt auf den Musiker zugeschnittenen Bass gebaut.
![Eric Bischoff am Bass.](https://www.metal-hammer.de/wp-content/uploads/2020/03/18/14/heaven-shall-burn.jpg)
Obwohl Bischoff heute als Musiker seine Brötchen verdient und damit sehr erfolgreich ist, war das Bass-Spiel nicht seine erste Leidenschaft. Ursprünglich faszinierte ihn ein anderes Instrument: das Schlagzeug. Doch damals in der DDR war es nicht so simpel wie in unserer von Online-Shopping und ständiger Verfügbarkeit geprägten Gegenwart, sich einfach mal eine Schießbude ins Wohnzimmer zu stellen.