Es ginge bei den massiven Klagen der RIAA (Recording Industry Association of America) nicht um Geld oder erlittenen Schaden, sondern darum, eine beängstigende Situation mit rechtswidrigen Mitteln zu erschaffen, behauptet Harvard-Jura-Professor Charles R. Nesson.
Er verteidigt einen Internet-User, der dabei erwischt wurde, wie er sieben Songs von einem File-Sharing-Service geladen hatte. Die Situation sei absurd, denn es sei gegen die Verfassung, dass so viel Macht vom Kongress in private Hände gespielt würde, die so ihren Willen Millionen von Menschen aufpressen würden.
Auf der anderen Seite der Entwicklung startete Peter Gabriel jetzt die neue Internet-Plattform We7.com, auf der Musik-Fans ganze Alben umsonst hören können, bevor sie sie kaufen. Die Künstler werden aus Werbe-Erlösen trotzdem vergütet. User müssen daher vor ihren Songs Werbung abwarten.
Bisher allerdings gibt es nur ein extrem begrenztes Angebot an Songs und Künstlern, was aber im Sommer geändert werden soll. Dann sollen auch verschiedene große und kleine Plattenfirmen mit im Boot sein.
Ähnliche Tendenzen, die alte Blockade-Haltung aufzugeben zeigte auch schon die Kooperation von MTV mit Myspace, die „wilde“ Online-Videos nicht mehr verbieten soll, sondern über Werbung damit Geld verdienen soll.
Ebenfalls in eine ähnliche Kerbe schlägt das neue Tonträgerformat slotMusic, dass die darauf enthaltenen MP3-Daten ohne Kopierschutz ausgibt.
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