Das schmerzt: Der Schlagzeuger einer Rechtsrock-Band hat sich den Begriff „Hardcore“ rechtlich sichern lassen. Dabei ist Hardcore traditionell eine Musikrichtung, die sich gegen Gewalt, Vorurteil, Fremdenhass etc. einsetzt.
„Mit der Markeneintragung wollen Neonazis ihren Versuch fortsetzen, linke Jugendkultur zu vereinnahmen“, wird Toni Peters vom Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum in einem Artikel der TAZ zitiert.
Erste Plattenfirmen und Szene-Mitglieder aus Punk- und Hardcore setzen sich jetzt zur Wehr. Die Möglichkeiten sind allerdings begrenzt und die Einspruchsfrist läuft bald aus. Wenn bis dahin nichts geschehen ist, würde der Begriff „Hardcore“ offiziell der rechten Szene gehören, auch wenn es in Deutschland eigentlich nicht so einfach möglich ist, allgemeine Worte als Wortmarke eintragen und rechtlich sicher zu lassen. Es wird rechtlich also noch heikel.
Sollte der Versuch erfolgreich bleiben, wäre das ein Schlag ins Gesicht aller politischen Hardcore-Bands, die seit den späten 70ern allesamt deutlich links angesiedelt sind.
Der aktuelle Rechte-Inhaber ist nicht nur Schlagzeuger einer Rechtsrock-Band, sondern auch Besitzer eines rechten Internet-Versandhandels und seit Jahren in der rechten Musik-Szene aktiv.
Der aktuelle Stand kann online im Markenregister eingesehen werden. Einfach dem Link folgen, im Feld „Zeichen-/Markentext“ nach „Hardcore“ suchen und das Ergebnis Nummer 302008045099.1 auswählen: