Ein Band-Projekt auf mehreren Ebenen – dass Hämatom nicht nur musikalisch, sondern auch visuell mit Konzept punkten wollen, stand von Anfang an fest. Mit „Straßenschuhen und Jeans“ auf die Bühne kam für die vierköpfige Band, die in München zusammenfand, nicht in Frage. Schlagzeuger Sued erinnert sich: „Wir wollten versuchen, die Musik zu visualisieren und im Prinzip die eigentliche Person ein bisschen zurücknehmen beziehungsweise eine andere Figur aus ihr machen. Diese sollte dann nur für die Musik da sein. Das war von Anfang an die Grundidee.“
In der Umsetzung bekamen die vier Musiker eine Maske oder Gesichtsbemalung, und als Pseudonym jeweils eine Himmelsrichtung, worauf sie ein Brainstorming und vielleicht auch ein herumliegender Kompass brachte. An dem Grundkonzept hat sich bis heute nichts verändert, ein paar Neuerungen bringt aber jedes Album mit sich: „Das ist unsere Tradition. Neue Musik bedeutet auch neues Bühnenbild, neue Show und Modifikationen an den Masken.“
Professionelle Hilfe geholt
Für die aktuellen Änderungen an den Gesichtsverhüllungen holten sich Hämatom professionelle Hilfe von Emanuel Koch. Der 30-jährige gelernte Grafikdesigner hatte bereits ein Musikvideo zu ‘Wenn der Hammer fällt’ für die Band gedreht. Dafür bastelte er Miniaturpuppen von Nord, Sued, Ost und West und schaffte damit einen starken visuellen Vorreiter zu deren aktuellem Album WIR SIND GOTT. „Wir haben ihn schon im Vorfeld durch eine befreundete Band kennengelernt.
Nachdem er die Puppen zu unserem Video gebaut hatte, kamen wir ins Gespräch zur Erneuerung unserer Masken, und dabei hat sich herausgestellt, dass er auch in diesem Bereich sehr kompetent ist“, erklärt Sued die Entstehung der Zusammenarbeit. Mehrere Monate arbeitete Emanuel Koch an den neuen Masken. Die Bilder lassen einen sehr aufwändigen Prozess vermuten, wie auch der Künstler bestätigt: „Zunächst habe ich Abgüsse der einzelnen Köpfe aus Resin angefertigt, und auf diesen dann die Masken mit Spezialton aufmodelliert.
Davon nahm ich Silikonformen ab. Mit diesen Formen wurden dann die Masken erstellt.“ Aber was hat sich denn jetzt eigentlich an der Kostümierung verändert? „Wir waren mit den alten Masken zum Album WIR SIND GOTT nicht ganz zufrieden und haben versucht, das Ganze jetzt noch zu perfektionieren“, erzählt Sued. Die Änderungen der einzelnen Masken wurden dabei auf jeden einzelnen Charakter abgestimmt und weniger auf Albumthemen oder Song-Texte.
Den kompletten Hämatom-Masken-Report inklusive zahlreicher Bilder findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Dezemberausgabe: