Die musikalische Distanz könnte kaum größer sein zwischen Revolution Mother mit ihrem noisigen Schwerst-Rock und den ehemaligen Emo-Königen und gutgelaunten Filigran-Musikern Funeral For A Friend.
Entsprechend ist es extrem leer im großen Backstage Werk, als Revolution Mother gut 15 Minuten vor eigentlicher Stage-Time auf die Bühne gehen und röhren, was die Anlage hergibt.
Interessiert die vielleicht 200 Anwesenden allerdings nicht die Bohne. Höflichkeitsapplaus, eine Band die sich in alle wichtigen Posen wirft, dabei eine durchaus gute Figur macht. So weit so gut. Der Ausflug von Sänger Mike Vallely ins Publikum kommt dabei genauso gut, wie der von Gitarist Jason Hampton, täuscht aber nicht darüber weg, dass das Publikum nur wegen Funeral For A Friend da ist.
Als die Headliner dann ironisch zu ‘We Are The Champions’ aus der Konserve auf die Bühne kommen, sammelt sich das Publikum auch endlich geballt vor der Bühne. Sind deutlich mehr geworden – obwohl es noch immer recht gemütlich in der Halle ist.
Funeral For A Friend machen ihre Sache natürlich extrem souverän, sympathisch und dadurch wirklich gut. Klar ist allerdings auch, dass die alten Kracher wie ‘Juneau’ und ‘Roses For The Dead’ live besser kommen, als das feingeistige neue Material. Es ist einfach bekannter und kickt live mehr.
Als zum Abschluss noch der Band-Klassiker ‘Escape Artists Never Die’ losgeschmettert wird, steht das dicke Grinsen trotzdem wirklich jedem im größtenteils jungen Publikum ins Gesicht gedrechselt. Der krönende Abschluss einen guten Konzertes, der eine deutlich gereifte Band zeigt, die zu ihrer Vergangenheit steht, ihre Neuzeit aber genauso gekonnt mit ins Set einflicht.
Setlist:
Into Oblivion (Reunion)
All The Rage
Juneau
She Drove Me To Daytime Television
Out Of Reach
The Great Wide Open
The End Of Nothing
This Year’s Most Open Heartbreak
All Hands On Deck, Pt. 1: Raise The Sail
Bullet Theory
Roses For The Dead
Walk Away
History
Streetcar
Escape Artists Never Die