Wie Metal Injection berichtet, findet sich auf Reddit ein Guitar World-Artikel von 1994, in dem Gitarrenheld Yngwie Malmsteen darum gebeten wird, blind einige Songs namhafter Musikerkollegen zu kommentieren.
Der damals 31-Jährige Malmsteen lässt sich nicht lange bitten und hat direkt für beinahe jeden Künstler Kritik und Verbesserungsvorschläge parat. Ob Joe Satriani, Pantera, Pearl Jam oder Death: Hier bekommt fast jeder sein Fett weg. Eine der Ausnahmen: Lars Ulrich.
Einige Auszüge aus dem Guitar World-Blindtest mit Yngwie Malmsteen:
„Ich mag das groovige Intro. Klingt wie ein Strat. Aber das Solo in dem Song ist sehr schlecht. Das Bending ist außer Form und die Gitarre verstimmt. Das ist ziemlicher Standard –Pentatonik-Mist. Die Notenwahl im Solo ist vollkommen überzogen. So Zeug wurde schon die letzten 30 Jahre gespielt! Ich bin diesen Bending-Kram dermaßen Leid. Das ist gewöhnlichste Pentatonik-Spiel, dass ich jemals gehört habe.”
„Das sind Metallica – Ich liebe sie! (…) Von allen Bands, die diese Art Musik spielen, sind Metallica die besten. James singt besser, als alle anderen Genre-Sänger und Lars Ulrich ist ein großartiger Drummer. (…) Insgesamt hat die Band einen tollen Sound, aber der Leadgitarrist ist nicht sehr gut. Er ist zwar gut darin, sehr schnell zu spielen, aber seine Notenwahl und sein Sinn für Pitch ist sehr schlecht. (…) Anstatt den Song voranzubringen, scheint sein Solo der Antiklimax zu sein.“
„Ich weiß nicht, was das ist, aber ich mag das coole Gitarrenriff, auch den Groove im zweiten Refrain, aber nicht die Kreissägen-Gitarren. (…) Was den Gesang betrifft, kann ich gar nicht genug Worte finden, um meiner Verachtung Ausdruck zu verleihen, denn das ist nicht wirklich Singen.
Es klingt, als würde dem Sänger entweder jemand etwas in den Arsch schieben oder als würde gleichzeitig etwas aus seinem Mund und Arsch kommen. (…) Das Solo klang am Anfang nach Chuck Berry, dann kam das üble, üble Bending. Sehr geschmacklos. Das war eines der schlechtesten Soli, die ich jemals gehört habe. Aber die Riffs zu Beginn und Ende sind sehr stark.“
„Ich habe das auf CD- es ist brillant. Dream Theater sind mit Abstand die beste Band der letzten Zeit. Musikalisch sehr clever und mit einem äußerst guten Gitarristen und Keyboarder. (…) Eine meiner momentanen Lieblingsbands. Ich habe nur einen Vorbehalt gegen sie: ihr Schlagzeuger. Seine Rhythmuswahl ist furchtbar! Er hat über die Jahre offensichtlich zu viel Neil Peart von Rush gehört und könnte eine Valium vertragen.”
„Ich fange jetzt an, mir mein eigenes Grab zu schaufeln. (…) Der Sänger singt, als hinge sein Leben davon ab und der Gitarrist sollte sich Hilfe suchen. Das Solo ist furchtbar – einfach irgendein Wah-Wah-Pedal-Gewichs-Bullshit! Das ist das widerlichste Zeug; so geschmacklos, so gewöhnlich, so offensichtlich – einfach schlimm!”
„Der Sänger klingt, als würde er auf dem Klo sitzen und einen wirklich großen Haufen setzen. Ich kann es nicht ausstehen! Es klingt, als könnte sich die Band nicht entscheiden, welchen Song sie spielen möchte. Der Rhythmuswechsel ist Dreck, ich mag ihn nicht. Der Gitarrist ist nicht schlecht; er hat tatsächlich ein ordentliches Vibrato. Aber er gibt mir nichts.”
Steve Vai ‘Touching Tongues’
„Der Gitarrist ist wirklich gut. (…) Ich habe es noch nie zuvor gehört, aber das ist Steve Vai. Steve hat seinen eigenen Sound und Stil – das fiel mir sofort auf – und das bewundere ich an ihm. (…) Ich mag, was er in der Mitte des Songs macht. Klingt, als würde er einen Octave Divider verwenden. Sehr interessant. Musikalisch und vom Arrangement her ist der Song exzellent. (…) Nichts würde mich dazu bringen darüber her zu ziehen, auch wenn vieles, was er macht nicht meins ist.”
„Hier ist endlich mal ein Typ, der nicht verstimmt spielt. Gary Moore verfügt zwar nicht über viel Technik, aber er ist brillant, wenn es um langsame Stellen geht und er hat Stil. Wenn er schnell spielt, wird er allerdings schlampig. Spielt er aber eine Melodie, ist er einer der absolut besten, keine Frage.”
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