Sie stehen im Visier vieler Medien, wurden 2013 beim Echo-Musikpreis ausgeladen, und sind Anfeindungen durch namhafte Kollegen ausgesetzt: FREI.WILD polarisieren seit eh und je, nun gehen die Südtiroler mit ihrem neuen Studioalbum bewusst in OPPOSITION. Gleichzeitig stellt sich Sänger PHILIPP BURGER jeder Diskussion.
Ist deine Enttäuschung wegen der 2013er-Echo-Ausladung mittlerweile verraucht?
„Ich habe die Entscheidung einfach nicht verstanden. Am schlimmsten fand ich die Aussage der Band Jennifer Rostock, die erklärt hat: „Wir gehen nicht zum Echo, weil Frei.Wild nominiert sind.“ Man denkt dabei, dass auch Jennifer Rostock nominiert waren, doch das war die Band gar nicht. Nicht weniger schlimm fand ich die Geschichte mit der Band Silly. Deren Sängerin Anna Loos soll, so jedenfalls stand es in den Zeitungen, gesagt haben: „Ich distanziere mich von der Band Frei.Wild.“ Daraufhin gab es einen Kontakt zu ihr, bei dem sich herausstellte, dass sie Frei.Wild gar nicht kannte und auch nicht auf Frei.Wild angesprochen worden war. Man hatte sie lediglich gefragt: „Was hältst du von rechtsradikalen Bands?“ Abgedruckt wurde aber ihre angebliche Aussage: „Ich distanziere mich von Frei.Wild.“ Daraufhin hat Anna Loos eine Gegendarstellung erwirkt, die im Gegensatz zur ersten Meldung, die man in 50 Zeitschriften lesen konnte, jedoch nur in einem einzigen Blatt abgedruckt wurde. Das hat mich natürlich gestört.“
2014 wart ihr dann aber doch für den Echo nominiert. Warum habt ihr abgesagt?
„Weil die gleiche Kommission, die uns 2013 ausgeladen hatte, ein Jahr später nach Überprüfung derselben Texte erklärte: „Frei.Wild bleiben nominiert.“ Die Kommission hat also indirekt zugegeben, dass sie 2013 falschlag. Natürlich haben wir eine Entschuldigung erwartet, doch zu solch einer konnte sich die Kommission nicht durchringen. Daraufhin haben wir von unserer Seite aus auf die Nominierung verzichtet. Ich habe schon als kleines Kind gelernt, dass man sich entschuldigt, wenn man falschgelegen oder etwas verbockt hat. Wir sind nicht nachtragend und werden es auch niemals sein. Es gibt viele Leute, die irgendwann ihre Stimme gegen Frei.Wild erhoben, aber anschließend zugegeben haben, dass sie falschlagen. Dann trifft man sich und räumt die Sache aus der Welt.“
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