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Fledermäuse wären gute Death Metal-Sänger

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Fledermäuse haben im Metal und Rock sowieso eine besondere Bedeutung. Und zwar nicht nur wegen den BAT OUT OF HELL-Alben von Meat Loaf — und weil Black Sabbath-Frontmann Ozzy Osbourne 1982 einem Tier live auf der Bühne den Kopf abgebissen hat (bekanntlich aus Versehen). Nun dürfte sich der Status der Flughunde sogar noch erhöhen. Denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Viecher bei tieferen Lauten, die sie erzeugen, die gleichen Techniken verwenden, die Death Metal-Shouter beim Growlen oder beim Gutturalgesang anwenden.

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Nachzulesen ist dies in einer neuen Studie aus Dänemark. Darin schreibt Forschungsleiter Coen Elemans: „Wir waren daran interessiert, wie Fledermäuse all diese unterschiedlichen Klänge machen können. Sie erzeugen Rufe mit tiefen Frequenzen sowie Echoorientierungslaute. Insgesamt decken sie dabei sieben Oktaven ab. Und das ist wirklich verrückt. Die meisten Säugetiere schaffen drei bis vier Oktaven. Die besten Sänger, was den Stimmumfang angeht, kriegen fünf oder sechs Oktaven hin. Und nun stellt sich heraus, dass Fledermäuse sieben schaffen.“

Alter Falter

Für ihre Untersuchungen fertigten Elemans und seine Kollegen von der Syddansk Universitet Ultra-Zeitlupen-Aufnahmen mit bis zu 250.000 Einzelbildern pro Sekunde vom Vokaltrakt der Fledermäuse an. „Im Grunde haben wir herausgefunden, dass Fledermäuse Echoorientierungslaute machen, indem sie sehr dünne Membrane benutzen, die im Wesentlichen von den Stimmfalten ausgehen. Wir stellten fest, dass es eine weitere Reihe an Falten direkt darüber gibt. Und die konnten wir sehr leicht zum vibrieren bringen — aber sie schwingen auf sehr niedrigen Frequenzen.“ 

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Menschen hätten diese zusätzlichen Falten ebenfalls. Bei uns hießen sie jedoch falsche Stimmlippen, weil sie beim normalen Sprechen keine Funktion besäßen, weswegen sie auch noch nicht ausführlich erforscht seien. Allerdings gebe es Hinweise darauf, dass diese Falten beim Extremgesang benutzt werden. Elemans erläutert: „Die falschen Stimmlippen werden ein wenig an die Stimmfalten herabgelassen. Und dann klingen sie zusammen viel härter und lockerer — und machen eine Menge Klänge mit tiefen Frequenzen. Doch ihre Schwingungen werden zudem sehr unregelmäßig. Und genau das macht die rohe Qualität des Death Metal-Gesangs aus.“ Was für ein schönes und interessantes Forschungsergebnis!

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Lothar Gerber schreibt freiberuflich unter anderem für METAL HAMMER. Weitere Artikel und das Autorenprofil gibt es hier.

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