Feuerschwanz: „Es war nie Spaß.“

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Das komplette Interview mit Feuerschwanz findet ihr in der METAL HAMMER-Juliausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Die Verluste auf dem Weg, die Härteproben auf die Freund­schaft – das war Lehrgeld, ebenso wie die kritische Aus­einandersetzung mit dem eigenen Schaffen, als über­zogene Sexismusvorwürfe an der Band-Ehre kratzten. Nicht alles, was früher passend und witzig schien, ergibt für die Band heute noch Sinn. Auffällig traten die Musikerinnen und Musiker in den vergangenen Jahren mit verkürzten Varianten ihrer Rollennamen auf: Aus Prinz R. Hodenherz III wurde das kumpelhafte Hodi, Johanna von der Vögelweide verzichtete auf den poetischen Anhang, und der Hauptmann auf den Feuerschwanz.

Durchaus eine bewusste Entscheidung, gesteht Ben ein: „Sehr viele Leute haben uns gesagt, mit Feuerschwanz als Band-Name wird das nie etwas, und mit den Künstlernamen ist es noch viel schlimmer. Das war lange Jahre ein totaler Bremser.“ Peter wirft ein: „Wir wollten nicht allein darauf reduziert und immer zuerst darauf angesprochen werden.“ Doch dann, so Ben, kam die Wende: „Jetzt, da wir Headliner-Positionen spielen, können wir eigentlich wieder den Schwanz ausfahren und mit Stolz die vollen Künstlernamen sagen: ,Ich bin Prinz Hodenherz, und ich habe es geschafft‘. Wir haben so lange weitergemacht, bis der ruinierte Ruf langsam wieder glänzte.“

Die Brüste weggeschnürt

Für Stephanie war das nicht die erste Umtaufung: In den ersten Jahren trat sie als Johann von der Vögelweide auf. „Mit angemaltem Schnurrbart und einem Hemdchen, das die Brüste wegschnürte“, lacht die Geigerin über die absurde Konstellation. „Ich dachte ja, ich helfe nur aus, und fand so eine komische Rolle überhaupt nicht schlimm. Damals gehörte es zum Konzept von Feuerschwanz, dass nur Männer Musiker sein dürfen; daher kam die Idee, mich so offensichtlich zu verkleiden. Auf Dauer war das nicht mein Ding, aber ich zog es erstaunlich lange zweieinhalb Jahre durch.“

Ein Segen für alle Beteiligten, dass die Idee eines Boys-Club schnell ausgedient hatte. Mit Stephanie im Zentrum auf der Bühne und als Organisationstalent im Hintergrund sowie den beiden Miezen Jenny „Myu“ Diehl und Musch-Musch als Performerinnen bekam die einst so phallisch gedachte Band einen weiblichen Anstrich. „Im Musikgeschäft sind Männer noch immer in der Überzahl“, bewertet Stephanie. „Jede aktive Frau auf der Bühne ist gut, um die Quote ein bisschen anzugleichen. Auch der Band tut es gut, nicht nur eine Männertruppe zu sein – das macht ja auch was aus, wie sie auftritt, aussieht und wirkt.“

Exzentrischer Hedonismus

Selbst darin kann sich die inhaltliche Evolution von Feuerschwanz widerspiegeln: Immer vor folkigem, zunehmend hart rockendem und vor allem unterhaltsamem Hintergrund entwickelten sich die Einflüsse des Haufens von vollkommener Absurdität und Naivi­tät (MET & MIEZEN) zu exzentrischem Hedonismus (AUF’S LEBEN), schufen wachsenden Raum für satirische Kommentare zu Gesellschaft und Moral (SEX IS MUSS) sowie melancholische Obertöne (DAS ELFTE GEBOT), bevor zuletzt Kraft und Mächtigkeit die Oberhand gewannen: Willkommen im FEGEFEUER.

Welchen beschwerlichen Weg die Band beschreiten musste, was die Musiker stets antrieb und wie wichtig das Feuertanz Festival für Feuerschwanz war, lest ihr in der METAL HAMMER-Juliausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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