Nach 18 Jahren haben die US Crossover-Giganten Faith No More mit SOL INVICTUS ein mächtiges neues Album vorgelegt, das in unserem Soundcheck sogar den zweiten Platz ergattern konnte. METAL HAMMER hat mit Mike Patton und Billy Gould über Vergangenheit und Gegenwart von Faith No More sowie die leidigen Genre-Begriffe gesprochen.
Faith No More gelten nämlich – und daran knabbern sie bis heute – als Pioniere der globalen Crossover-Bewegung der späten Achtziger. Sie werden mit Gleichgesinnten wie Red Hot Chili Peppers, Living Colour, 24-7 Spyz oder Infectious Grooves eingestuft beziehungsweise (noch viel schlimmer) mit Nachahmern wie Limp Bizkit & Co in eine Schublade gesteckt.
Der Crossover der anderen
„Ich finde den Begriff ‘Crossover’ immer noch besser als das amerikanische Gegenstück, nämlich ‘Funk Metal’, das schrecklich war. Ein weiterer Begriff, der nichts bedeutete und nur eine weitere Schublade öffnete“, gibt Billy zu Protokoll.
„Und es gab auch nie eine Szene mit einem kollektiven Ansatz, sondern wir waren alle völlig verschieden und haben uns untereinander auch nicht sonderlich gut verstanden. Mit den Chili Peppers zum Beispiel sind wir nie richtig warm geworden.
Und was Limp Bizkit betrifft: Wir haben uns allein dadurch schuldig gemacht, dass wir sie auf eine Tournee mitgenommen haben. Was darin gipfelte, dass Fred Durst unser Publikum als ‘Schwuchteln‘ und ‘Tunten‘ beschimpfte und sich dafür persönlich bei uns entschuldigen musste. Aber obwohl sie jeden Abend gnadenlos ausgebuht wurden, haben sie es doch erstaunlich weit gebracht, was genauso merkwürdig ist wie bei uns.“
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