Faith No More: 35 Jahre THE REAL THING

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Wie bahnbrechend Faith No More mit ihrem Album THE REAL THING waren, ist in einer Zeit, in der die unterschiedlichsten Bands und Genres immer mehr miteinander verschmelzen, kaum noch vorstellbar. Doch tatsächlich trug diese Band entscheidend dazu bei, den Rock und Metal zu einer offeneren und wilderen Spielzone zu machen.

Tschüss Mosley, Hallo Patton

Nach der Gründung der Band in den frühen Achtzigern war es eine Weile her, bis die Gruppe einen geeigneten Sänger fand. Zahlreiche Kandidaten wurden ausprobiert, darunter auch Courtney Love, bevor man sich schließlich für Chuck Mosley entschied. Mosley brachte mit seiner ungestümen Energie und seiner rauen Stimme eine unverwechselbare Punk-Attitüde in die Band, auch wenn ihm das technische Können fehlte. Seine ziemlich unberechenbare Art führte jedoch zu Konflikten innerhalb der Formation und wurde zunehmend als Belastung empfunden. Dies gipfelte in heftigen Streitereien, unter anderem in einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen Mosley und Bassist Billy Gould auf der Bühne. Nach den zwei Alben WE CARE A LOT (1985) und INTRODUCE YOURSELF (1987) sowie unzähligen Kilometern im Tourbus wurde der Sänger schließlich aus der Band geworfen.

Auch ohne Sänger machten sich die verbliebenen Mitglieder zielstrebig an die Entwicklung ihrer dritten Platte, welche die Musikszene nachhaltig prägen sollte. Doch die Position des Vokalisten blieb nicht lange unbesetzt: Mike Patton, damals 20 Jahre alt, überreichte Faith No More bei einem Konzert ein Demoband seiner Band Mr. Bungle. Als man sich während der Suche daran erinnerte, war die Wahl klar. Patton erwies sich auf Anhieb als Gewinn und hauchte der Gruppe mit seinem frischen Gesangsstil und seiner lyrischen Kreativität neues Leben ein. Innerhalb einer Woche nach seinem Beitritt hatte er die Texte für alle Songs verfasst, die schließlich auf dem Album landeten. Für seine Lyrics tauchte Patton in die Gedankenwelt verschiedener Charaktere sein – sei es ein Kleinkind, ein Vampir oder ein zwielichtiger Casanova, der versucht, ein Jahrzehnte jüngeres Mädchen zu verführen.

Vorbild für andere Bands

Es dauerte über ein Jahr, bis THE REAL THING endlich Anerkennung fand. Die Platte erhielt anfangs nur spärliche Kritiken und blieb weitgehend unbemerkt. Doch diejenigen, die über die Platte schrieben, waren positiv gestimmt, und einige sahen in Faith No More die nächsten großen Stars. Kurz nach der Veröffentlichung der Scheibe gingen die Herren dann in den USA und später in Großbritannien auf Tour. Im August erschien ‘From Out Of Nowhere’ als erste Single und die Band begleitete Metallica einen Monat lang auf ihrer US-Tournee. Diese trug aber nur wenig zu der Steigerung des Bekanntheitsgrades des Werks bei; die meisten Hörer standen dem Genre-übergreifenden Stil der Band immer noch mit verschränkten Armen gegenüber.

Im Januar 1990 veröffentlichten sie die zweite Single ‘Epic’. Dieser Song wurde von Radiosendern gerne gespielt und auf MTV ausgestrahlt. Dies brachte ihnen sogar eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Best Metal Performance“ ein. Eine dritte Tournee durch das Vereinigte Königreich, Medienberichte, Fernsehauftritte und die intensive Werbung, die unter anderem von Metallica und Guns N‘ Roses unterstützt wurde, machten die CD schließlich auch in den USA erfolgreich. Letztlich führte das zu Headliner-Auftritten bei großen Festivals und einer Platin-Auszeichnung.

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„THE REAL THING hatte definitiv Einfluss auf zukünftige Bands“, äußert sich Produzent Matt Wallace in einem Interview zum Album. „Im Lauf der Jahre haben mich einige Bands angerufen, um mit mir zusammenzuarbeiten, nur wegen dieser Platte. System Of A Down, Korn, Hoobastank… Viele wurden offensichtlich von dieser Musik beeinflusst und von dem, was Patton stimmlich tat. Es hat wirklich das Gesicht der Musik verändert.“


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