Eurovision Song Contest: Manga statt Metal

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Wie in den Jahren zuvor stellte das deutsche Fernsehpublikum unter Beweis, dass der Mut zu Experimenten fehlt. Am Ende des von der ARD übertragenen deutschen Vorentscheids tat sich Jamie-Lee Kriewitz als Siegerin hervor – ein 17-jähriges Mädchen mit großen Augen, kurzem Rock, Manga-Kostüm und tollem Bühnenbild, das bereits Ende 2015 die Fernseh-Show „The Voice Of Germany“ gewann und mit ihrem Song ‘Ghost’ die Zuschauer überzeugte. Nicht ganz Lena Meyer-Landrut, die 2010 den Sieg für Deutschland holte, eine gewisse Ähnlichkeit ist jedoch (wie bei Ann-Sophie Dürmeyer im Vorjahr) nicht von der Hand zu weisen.

Tobias Sammet und sein Team können indes mit Stolz auf ihre beiden Auftritte blicken: Zwar musste der GHOSTLIGHTS-Song ‘Mystery Of A Blood Red Rose’ gekürzt werden, um in die Norm zu passen – hinsichtlich ihrer musikalischen Darbietung und Performance sowie Sammets Spiel mit den Kameras und seiner Schlagfertigkeit im Interview mit Barbara Schöneberger dürfen Avantasia den Abend jedoch als Sieg verbuchen. Nach der ersten Abstimmrunde schaffte es die Gruppe dank der großartigen Unterstützung vieler Metalheads unter die letzten drei; im Nachgang musste sie sich jedoch dem Singer/Songwriter Alex Diehl (33,9 Prozent) und der Gewinnerin (44,5 Prozent) geschlagen geben. Dennoch schritten Tobias Sammet, Sascha Paeth, Oliver Hartmann, Amanda Somerville, Felix Bohnke und Herbie Langhans als Drittplatzierte mit 21,6 Prozent der Stimmen erhobenen Hauptes von Dannen und präsentierten sich im sozialen Netzwerk Facebook als faire „Verlierer“:

„Hey Leute, vielen Dank für eure Stimmen! Wir hatten jede Menge Spaß! Deutschland ist kein Land für Rock´N´Roll, aber dieses Mädchen ist ein großes Talent. Ich wünsche ihr das Allerbeste für ihre Zukunft, und habe viele tolle Sänger kennengelernt. VIELEN DANK FÜR EURE UNTERSTÜTZUNG – nun bereiten wir uns auf unsere Welt-Tournee vor! Ich kann es kaum erwarten, euch unsere neue Bühnenproduktion vorzustellen. Cheerz, T“ (Originalmeldung von Tobias Sammet: „Hey folks, thanx for your votes. It was great fun! Germany is not a Rock’n Roll country, but that girl has got great talent. I wish her all the best for her future, I’ve met a lot of great vocalists here. THANK YOU FOR YOUR SUPPORT and now we’ll get ready for the world tour! Can’t wait to present you our new stage production. Cheerz, T“)

Eine respektable Reaktion – zumal es einige fragwürdige Punkte anzusprechen gibt: Beispielsweise Moderatorin Barbara Schöneberger, die Avantasias Song zwei Mal als ‘Mystery Of A Red Blood Rose’ (eigentlich: ‘Mystery Of A Blood Red Rose’) vorstellte und Sammet im Interview nach dem zweiten Auftritt nur eine im Vergleich zu den anderen Teilnehmern sehr kurze Ansprache an das Publikum richten ließ. Schade auch, dass die ARD zwei Bewerberinnen mehr Präsentationsfläche zugestand als den anderen acht Kandidaten: So kamen nach der ersten Runde Smudo (Die Fantastischen Vier) als „Mentor“ der späteren Gewinnern sowie Ralph Siegel als Komponist von ‘Under The Sun We Are One’ (gesungen von Kandidatin Laura Pinski) zu Wort und rückten beide Stücke/Künstlerinnen damit erneut in den Fokus.

Die Vorbereitung auf die kommende, von METAL HAMMER präsentierte Welttournee dürfte eine gute Ablenkung für Sammet und Team darstellen. Wer den Auftritt von Avantasia verpasst hat oder sich die ganze Show noch einmal ansehen möchte, klickt auf die Links oder besucht die ARD-Mediathek.

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Tuska 2025: Alle Infos zum Festival

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