Der beste Rock kam aus England
In einem Interview mit Mike Sweeney von BBC Radio offenbarte Joey Tempest, der Frontmann von Europe, wie britischer Hard Rock zu seinem größten musikalischen Einfluss wurde. Vor allem während der Gründungsphase seiner ersten Band Force ließ sich der Schwede schwer von den einschlägigen Bands der Insel beeinflussen.
Tempest erklärte, dass, obwohl Schweden lokale Bands hatte, er und seine Band-Kollegen es bevorzugten, englische Texte und englische Musiker zu hören. Ein entscheidender Moment war für ihn die Entdeckung der Vielfalt in Deep Purples Frühwerken. Die Art und Weise, wie sie Jazz, Blues und harten Rock miteinander verbanden, beeindruckte die jungen Musiker nachhaltig. „Was ich am interessantesten am Hard Rock aus England fand, war die klassische Komponente“, erzählte Joey. „Da waren viele klassische Elemente drin. Europäische Rock-Bands haben die klassischen Komponisten einfach in ihrer DNS. Selbst das Lied ‚The Final Countdown‘ hat einige klassische Elemente. Und die frühen Sachen von Europe, die sehr progressiven Sachen, hatten es ebenfalls, und viele andere Künstler von hier auch. Aber am meisten hatten sie Bands aus dem Vereinigten Königreich integriert.“
Tempest betonte, dass in den Achtziger Jahren vor allem Iron Maiden wichtig für seine Band gewesen sind. Nicht nur in Bezug auf die Musik, sondern auch in der Entschlossenheit, den eigenen Weg zu gehen. „Sie hatten diese einzigartige Einstellung, irre Melodien, und sie haben einfach durchgezogen. Das haben wir geliebt.“
Wichtige Tips von Steve Harris
Schon in früheren Interviews machte Joey deutlich, wie Europe von Maiden beeinflusst wurden: „‘The Final Countdown‘ hat dieses sehr typisch englische, galoppierende Tempo“, sagte er. „Ich ließ mich vor allem von Iron Maidens ‘Run To The Hills’ und UFOs ‘Lights Out’ inspirieren.“
Außerdem lobte er Steve Harris, dafür, ihm „den besten Ratschlag“ gegeben zu haben, den er je erhalten hat. Joey erzählte vor zehn Jahren dem Classic Rock-Magazin: „Ich erinnere mich daran, dass Bands wie Iron Maiden und Def Leppard uns die Türen geöffnet haben. Als wir zum ersten Mal nach Japan gingen, waren Maiden bereits dort gewesen und hatten uns den Weg geebnet, ohne es zu wissen. Ich traf Steve Harris, und wir sprachen über Tourneen und Leute im Umfeld der Band. Er sagte, dass wir darauf vorbereitet sein sollten, uns irgendwann von alten Freunden und Kollegen trennen und Leute feuern zu müssen. Das war ein seltsamer Rat, aber er war sehr gut. Es war gut zu wissen, dass alle Bands das durchmachen und man nicht allein ist.“
—
Bestens informiert über dieses und alle weiteren wichtigen Themen im Metal bleibt ihr außerdem mit unserem Newsletter. Einmal pro Woche flattert euch übersichtlich sortiert ein Update ins Postfach. Einfach anmelden, damit euch auch sicher nichts entgeht.