>>> Das komplette Interview mit Eskimo Callboy lest ihr in der Februar-Ausgabe des METAL HAMMER
METAL HAMMER: Es hat zur Veröffentlichung von BURY ME IN VEGAS nicht nur positive Stimmen gegeben, sondern zum Teil auch harsche Kritik an euren Texten und den (angeblich) frauenfeindlichen wie homophoben Inhalten. Ihr selbst habt versucht klarzustellen, dass ihr nicht so eingestellt seid, sondern 80 Prozent der Texte totaler Quatsch sind. Hat euch gewundert, was damals über euch hereingebrochen ist?
Kevin Ratajczak, Eskimo Callboy: Es ist mittlerweile anders als früher. Auf unserer EP und dem ersten Album waren die Texte grenzwertig, aber da haben wir eben in einem kleinen Kellerverlies in Castrop-Rauxel für uns selbst Musik gemacht. Dort interessiert es absolut niemanden, was man singt. So sind wir das angegangen. Man hat auch keine Verantwortung. Als dann plötzlich mehr Leute zugehört haben, wurden wir und die Texte anders wahrgenommen. Dabei haben wir auf der EP und BURY ME IN VEGAS lediglich Gangsta-Rap-Gehabe imitiert und in den Songs Texte und Phrasen benutzt, die man mittlerweile im Rap- und zum Teil auch Pop-Bereich täglich im Radio hört.
>>> So klingt das Eskimo Callboy-Album WE ARE THE MESS
Als dann diese negative Kritik kam, haben wir uns ihr auch gestellt. Und, was ich zugeben muss: Natürlich können Aussagen, die im Grunde nur gedankenlos benutzte Klischeephrasen waren, eine ganz andere Wirkung haben, wenn sie an die Öffentlichkeit geraten. Wir haben bei unseren Shows mit den Leuten gesprochen und sie gefragt, was sie zu diesen Vorwürfen sagen. Wir haben uns selbst hinterfragt.
Aber einen wirklichen Effekt auf unser Denken hatte das Ganze nicht, da wir sowieso nie derartig eingestellt waren. Inzwischen hat sich der Trubel auch gelegt, und bei WE ARE THE MESS wird es auch kaum Kritikpunkte geben. Allein deshalb, weil wir inzwischen textlich anders unterwegs sind. Inzwischen ergibt es sogar durchaus Sinn, sich unsere Texte durchzulesen!
Es war einst lustig für uns, mit diesen Gangsta-Klischees zu spielen, aber damit ist es jetzt auch gut. Wobei ich auf gar keinen Fall sagen würde, dass wir darauf geachtet hätten, diesmal bloß nicht irgendwo anzuecken. Wir haben uns einfach weiterentwickelt und keine Lust mehr darauf, in den Texten ausschließlich dummes Zeug zu erzählen. Irgendwann wird das auch langweilig. Außerdem: Wenn ich als Typ mit Leo-Leggings und einer Plüschjacke auf die Bühne gehe, sollte klar sein, dass ich kein Problem mit Homosexualität habe. Wir reden und tun eben viel Blödsinn, machen uns aber immer noch am meisten über uns selbst lustig.
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Mehr dazu lest ihr in der Februar-Ausgabe des METAL HAMMER!
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