Die deutschen Anwärter für den kommenden Eurovision Song Contest, Eskimo Callboy, starten einen Versuch, ihre Weste im Sinne der politischen Korrektheit reinzuwaschen. Kontroverse Songs, die in der Vergangenheit veröffentlicht wurden, sollen aus dem Netz verschwinden. Auch der umstrittene Band-Name wird inzwischen überdacht.
Eskimo Callboy konfrontieren ihr Publikum zwar seit Anbeginn ihrer Band-Karriere mit humorvollen Inhalten, Outfits und Auftritten, hier und da wurden die Grenzen des guten Geschmacks jedoch überschritten. In Zeiten aufkeimenden politischen Bewusstseins, speziell im Online-Sektor, überrascht es nicht, dass die Band im Lauf von 2021 vermehrt Kritik wegen politisch inkorrekter Texte erntete. Hauptsächlich bezog sich die Kritik auf die Inhalte des 2012 erschienenen Albums BURY ME IN VEGAS. Auch der Band-Name wurde zunehmend missgebilligt, da es sich dabei um eine „herablassende Fremdbezeichnung“ der indigenen Volksgruppe der Inuit handelt.
In einem aktuellen Statement bezieht die Band um Nico Sallach jedoch Stellung zu den Kontroversen und deutet an, mit einem neuen Namen ins neue Jahr 2022 zu starten. Eskimo Callboy wollen sich ausdrücklich von jeglicher Form von Diskriminierung distanzieren.
Vollständiges Statement:
„Die HYPA HYPA EP, ‘We Got The Moves’ und ‘Pump It’ sogar auf Platz 31 der Charts. Was für ein Jahr… Während wir weiter fleißig im Studio basteln, beschäftigen uns natürlich auch eure Kommentare auf den Socials. Danke für den ganzen Support und den Zuspruch. Danke auch für die kritischen Stimmen, was unsere alten Texte angeht. Das tut zwar weniger gut, ist aber genauso wichtig. Deshalb jetzt mal Real Talk:
Das Internet vergisst nicht. Auch nicht die Texte, die wir heute nicht mehr schreiben würden. Ohne Spaß und Ironie können wir nicht, aber natürlich gibt es dafür Grenzen. Wir entschuldigen uns bei allen, die wir mit unseren Texten diskriminiert oder verletzt haben. Das war nie unsere Absicht. Deswegen sind wir bereits dabei, diese Songs offline zu nehmen. Wir sind eine tolerante und weltoffene Band und gegen jegliche Form von Rassismus und Ausgrenzung. Denn unsere Musik soll euch allen genauso Spaß machen wie uns. Scheiße finden dürft ihr uns aber natürlich trotzdem.
Jetzt erstmal Weihnachten. Ihr gönnt euch ordentliche Feiertage und wir machen uns mal Gedanken zu unserem Namen. Gute Ideen welcome!“