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Ensiferum + Metsatöll + Tracedawn live

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Met satt und Öl ohne Ende – wenn Ensiferum zum Gelage rufen, bleibt keine Kehle trocken. Auch nicht beim Tour-Auftakt in der Hamburger Markthalle, in der die vier finnischen Nordmänner und ihre Schildmagd am Keyboard den ersten Schlachtruf anstimmen, um anschließend ihren Beutezug durch die Welt anzutreten.

Bevor jedoch das (ziemlich junge) Publikum zu Ensiferums VICTORY SONGS oder ihrem neuen Chartstürmer-Album FROM AFAR kollektiv im feuchtfröhlichen Wahnsinn versinken kann, wollen zwei andere Proben bestanden werden.

Als Opener geben sich die finnischen Jünglinge von Tracedawn die Ehre und werfen die Frage auf, ob hier nicht tatsächlich noch das Jugendschutzgesetz greift. Doch sei’s drum – die Melodic-Tracedawn die Ehre und werfen die Frage auf, ob hier nicht tatsächlich noch das Jugendschutzgesetz greift. Doch sei’s drum – die Melodic-Death-Buben, die sich sehr viel bei ihren Landsmännern Children of Bodom abgeguckt haben, wissen, wie sie ihre Instrumente zu bedienen haben um gute Laune zu verbreiten. Vor allem Band-Kasper Pekko am Bass animiert die (noch) spärlich gefüllte Halle mit unbändiger Euphorie – und hat die Lacher auf seiner Seite. Höhepunkt des Gigs aber ist eindeutig das Scooter-Cover „Fire“. Sänger Antti fragt: „Kennt ihr Scooter?!“ Die Menge schweigt. Trotzdem haben Tracedawn mit einem engagierten Auftritt mächtig Werbung für ihr jüngst erschienenes Zweitwerk EGO ANTHEM gemacht.

Dann allerdings wird es haarig: Die estnischen Wolfsmusikanten Metsatöll sorgen mit ihren sperrigen Runengesang-Chorälen und humppaesken Folk-Metal-Nummern dafür, dass die Halle wieder leerer wird. Zu verquer und melancholisch ist ihr (zweifellos interessanter) Sound im Vergleich zur ausschweifenden Mitgröl-Massenekstase, die noch folgen soll. Vielleicht wäre der Opening-Slot im Billing angebrachter gewesen. Immerhin hat nun jeder der standhaften Zuhörer eine estnische Sackpfeife in Aktion gesehen – das ist doch schon mal was.

Dann, endlich, werden die Langboote zu Wasser gelassen und die Kehlen aller Anwesenden bis zum Äußersten beansprucht: Mit dem Titel-Song ihres aktuellen Albums FROM AFAR brandschatzen Ensiferum die Bühne und beweisen eindrucksvoll, dass sie musikalisch schlichtweg in einer anderen Liga fiedeln. Schon beim Opener verwandeln die Jungwikinger im Publikum den Moshpit in einen Walkürenkessel, der bis zum Ende der Schlacht brodeln soll. Erfreulicherweise dreschen Ensifreum ihrem Gefolge ein ausgewogenes Song-Potpourri aus allen vier Alben in die Eingeweide und geben neben neueren Hymnen auch Klassiker wie „Guardians Of Fate“ oder „Slayer Of Light“ zum Besten.

Ein großes Wikinger-Fest das glorreich die Erkenntnis liefert, dass Ensiferum technisch und stimmungsmäßig zu den Besten ihrer Zunft gehören. Allerdings war das irgendwie auch schon vorher klar. Beim Einäugigen!

Bilder von allen Bands findet ihr oben in der Galerie, die Setlist von Ensiferum weiter unten.

Benjamin Foitzik

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Setlist Ensiferum:

From Afar
Twilight Tavern
Little Dreamer
Elusive Reaches
Wanderer
Heathen Throne
Guardians Of Fate
Tale Of Revenge
Smoking Ruins
Slayer Of Light
One More Magic Potion
The Longest Journey
Treacherous Gods
Battle Song

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