Elias Soriano von Nonpoint hasst Backing-Tracks: „Verpisst euch!“

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Sogenannte Backing-Tracks sind ein zweischneidiges Schwert unter Musikern: Die einen schwören auf die vorgefertigten Audio-Aufnahmen von Instrumenten und Gesang, um ihre Live-Show perfekter und voluminöser klingen zu lassen. Andere hingegen hassen die elektronischen Helferlein, da sie Konzertbesuchern eine falsche Realität vorgaukeln. So geht es auch Elias Soriano, Frontmann der Nu-Metaller Nonpoint.

In einem neuen Interview mit „Sofa King Cool“ spricht Elias über viele verschiedene Themen, darunter auch besagte Backing-Tracks. Und Elias ist ganz und gar kein Fan von ihnen.

„Ihr macht keine gute Show“

Elias ist ganz klar der Meinung, dass man als Band auf Backing-Tracks verzichten sollte und stattdessen lieber einfach mehr üben sollte:

„Habt verdammt noch mal Stolz und zeigt ein bisschen Selbstwertgefühl für das, womit ihr euren Lebensunterhalt bezahlt. Geht nach draußen und spielt eine echte Show. Und falls ihr das nicht könnt, dann packt verdammt noch mal eure Sachen und verpisst euch.”

Statt aber zu üben, leben viele Musiker lieber das berühmte Rockstarleben und feiern wilde Partys, statt früh ins Bett zu gehen und sich auf ein Konzert vorzubereiten. Und für solche Bands fehlt dem Nonpoint-Frontmann jegliches Verständnis:

„Ich arbeite hart und gebe alles während einer Show. Deshalb achte ich darauf, dass ich kein verficktes Arschloch am Abend davor bin, das sich bis zur Besinnungslosigkeit betrinkt, um am nächsten Tag keine Stimme mehr zu haben. Falls ihr das tun müsst, um am nächsten Tag eine gute Show zu haben, verzichtet auf eure Backing-Tracks und besauft euch nicht. Geht zu einer vernünftigen Uhrzeit ins Bett und habt ein wenig mehr Stolz. Schon liefert ihr eine gute Show ab. Aber wenn ihr all den Extra-Scheiß nutzen müsst, um eine gute Show zu liefern, dann liefert ihr keine gute Show.”

Und für den Fall, dass die Technik einmal versagen sollte, wird das nicht nur für die Band oberpeinlich, auch für das Publikum ist es eine herbe Enttäuschung:

„Ich war dabei, als die Tracks nicht abgespielt wurden und habe das Publikum gehört… Wenn man neue und aufsteigende Bands sieht und neue Fans, die eine Band sehen und denken, dass sie perfekt sind… das ist einfach nicht das, was diese Band wirklich ist. Und dann sieht man diese Bands, wie sie direkt nach dem Konzert in den Backstage-Bereich gehen, sich eine Line ziehen, eine ganze Flasche Whiskey saufen und bis 10 Uhr morgens wachbleiben. Falls ihr das tun wollt, dann tut es. Aber ich werde nicht vortäuschen, dass ich damit einverstanden bin oder es cool finde. Denn das ist es überhaupt nicht.”

Es gibt Ausnahmen

Gänzlich verteufeln will Elias Soriano Backing-Tracks aber doch nicht, denn in bestimmten Ausnahmefällen haben sie laut seiner Meinung durchaus ihre Berechtigung. Und das verdeutlich er am Beispiel Disturbed:

„Wenn man eine Band wie Disturbed ist und sowohl die Crew als auch den Veranstaltungsort dafür hat, dann ist das eine komplett andere Geschichte: Sie haben viel mehr Produktion und machen viel mehr Dinge auf ihren Alben, die die Konzertbesucher dann einfach erwarten. Aber wenn es ums Singen geht, dann singt dieser Motherfucker [David Draiman] auch wirklich. Und wenn es mal hart wird, dann hört er sich auch so an, weil er eben schon eine Reihe Shows am Stück gespielt hat. Und das respektiere ich – sofern man seine Konzert auf das nächste Level bringt und die Mittel dafür hat. Aber wenn man eine neue Band ist, die vor 200 Leuten spielt und weder der Gitarrist, noch der Sänger, Bassist oder Drummer sein Handwerk beherrschen, dann ist das ganz und gar nicht gut. Man sollte in der Lage sein, live zu spielen und es dann auch tun.”

Üben, üben, üben!

Zu guter Letzt hat er auch noch einen Ratschlag an alle Nachwuchsmusiker:

„Trefft euch mit euren Bandkollegen und übt. Entwickelt Chemie zueinander und setzt euch hohe Ziele. Das wird euch beim Überleben helfen. Denn anderenfalls kommen euch die Leute eines Tages auf die Schliche.”

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