Das komplette Interview mit Eisregen findet ihr in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Ein weiterer GRENZGÄNGER-Titel, der aufhorchen lässt, ist ‘Vom-Loch-in-der-Wand-Club’. Hier geht es um einen geheimen Club, auf dessen Bühne allerlei Gemetzel stattfindet. Der Protagonist ist erst erregter Zuschauer, dann tötet er selbst auf der Bühne und kann sich zum Schluss nichts Schöneres vorstellen, als in diesem Club als Opfer zu dienen. Eine verstörende Geschichte irgendwo zwischen Sado-Maso-Extremen und dem Streifen ‘Blood Feast’, der 1963 für Entsetzen sorgte und als erster Splatter-Film der Geschichte gilt. Aber Michael Roth verneint. „Die Geschichte ist rein fiktiv.
Kein Menschenfleisch auf der Speisekarte
Als Inspiration diente mir das Théâtre du Grand Guignol (1897 gegründetes Theater in Paris, das als Vorläufer der Splatter-Filme gilt. Hier wurden bis 1962 Stücke aufgeführt, die wegen ihrer Brutalität und Überschreitungen sämtlicher Grenzen keine anderen Häuser gespielt hätten – Anm.d.A.). Es geht darum, die brutalen Inhalte der Snuff-Filme, also echte Morde und Folterungen, auf die persönliche Ebene einer Theaterbühne zu bringen. Der Text steigert sich zum Ende hin. Eine witzige Anekdote am Rande: Kurz nachdem ich den Text geschrieben hatte, war ich mit meiner Frau im Urlaub auf Madeira. Dort angekommen, spazierten wir an der Promenade entlang, als wir tatsächlich einen Laden namens Hole-In-The-Wall-Club entdeckten.“
Bleibt zu hoffen, dass deren Angebot nicht ganz so schaurig gestaltet war wie das besungene Pendant. Roth lacht. „Nein, wir haben zumindest kein Menschenfleisch auf der Karte gefunden.“ Ein schönes Beispiel für etwas, das Kritiker von Eisregen gerne mal unter den Tisch fallen lassen. „Wir besitzen schon einen sehr schwarzen Humor. Aber das ist ein wichtiger Teil von uns.“ Zumal Eisregen durchaus so etwas wie Vorreiter sind. Sie haben den True-Crime-Hype, der seit Jahren durch das Land fegt, um locker zwei Jahrzehnte vorweggenommen. Was heute von gerade mal volljährigen „Journalisten“ in Podcasts breitgetreten wird, landete damals maximal in Texten von Bands wie Eisregen oder Macabre, die dafür massiv angefeindet wurden.
Was Frontmann Michael Roth über den „Totmacher“ als Inspiration und die Tradition mit der Gasmaske zu erzählen hat, lest ihr im kompletten Eisregen-Interview in der METAL HAMMER-Februarausgabe 2023.
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