Eisbrecher: Hart geblieben

von
teilen
twittern
mailen
teilen

Das komplette Interview mit Eisbrecher findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Aprilausgabe, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

***

Bleib du Zuhause, wir kommen zu dir! Keine METAL HAMMER-Ausgabe verpassen, aber nicht zum Kiosk müssen: 3 Hefte zum Sonderpreis im Spezial-Abo für nur 9,95 €: www.metal-hammer.de/spezialabo

Ladet euch die aktuelle Ausgabe ganz einfach als PDF herunter: www.metal-hammer.de/epaper

Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung

***

Eine Erfolgsgeschichte im Schneckentempo: Eisbrecher mussten sich ihren beschwerlichen Weg förmlich freisprengen. Im offenen Rückblick bekräftigen Alexander „Alex“ Wesselsky und Noel Pix, wie sie ihren Platz im harten Musiksektor fanden.

METAL HAMMER: Euer Werdegang ist bayerisch stur gewesen, aber ihr seid immer am Puls der Zeit geblieben, was harte, moderne Musik angeht. Welchen Hürden musstet ihr euch mit aller Kraft stellen?

Pix: Man macht die erste Platte und hat natürlich eine Erwartungshaltung. Und dann kommt sie raus, Interesse null…

Alex: … und man fliegt direkt raus. Die Plattenfirma sagt direkt:

Pix: Danke, tschüs!

Alex: Hier ist die Kündigung.

Pix: Klinkenputzen sind wir gegangen.

Alex: Und eine Absage nach der nächsten. Sogar von den Leuten, die später wieder Labelchefs von uns wurden. Wir sind wirklich abgewatscht worden. In der Presse stand – inklusive METAL HAMMER: Das ist weder Fisch noch Fleisch, das ist alles scheiße, braucht kein Mensch. Dann kriegt man von seinen Platten-Managern nur Absagen und denkt: Wir haben doch eine Tour gespielt, aber um uns herum sagen alle: Fuck you! (streckt beide Mittelfinger aus) Also, warum haben wir weitergemacht?

„Dieser blöde Begriff“

Pix: Weiß ich gar nicht. Neue Deutsche Härte, den Begriff gab’s damals gar nicht. Was gab’s denn da an Bands zu unserer ersten Platte? Oomph!, Rammstein, das hieß da noch nicht Neue Deutsche Härte.

Alex: Dieser blöde Begriff, ich weiß nicht, wo der herkam.

🛒  LIEBE MACHT MONSTER bei Amazon

MH: Exakt, die Geschichte von Eisbrecher bewegt sich zwischen Rammstein-Vergleichen, dem Nie-Gerecht-Werden dieser großen Helden und dann noch den Feuilleton-Feinden. Mit welchen Mitteln habt ihr euch gewehrt und einen kühlen Kopf bewahrt?

Pix: Wenn jemand überhaupt unsere ersten Alben kennt und sich die anhört, dann ist das so ein skurril zusammengemischtes elektronisches Zeug. Hätte ich damals Rammstein machen wollen, dann hätte ich es richtig gemacht und mir den ganzen Pups gespart.

Alex: Es ist schwer, wenn man deutsch singt. Wo ist man dann? Bei Roland Kaiser, Oomph!, Rammstein, In Extremo – such dir irgendetwas aus. So viele, die deutsch singen und super heavy Mucke machen mit schrägem Electro – Hybrid-Musik, wie wir sie nennen –, gibt’s ja gar nicht. In good old Germany muss man mit etwas verglichen werden, sonst kriegt man überhaupt keine Plattform. Das ist Pflicht: Die Happy müssen sich an Guano Apes messen lassen, Subway To Sally an In Extremo, Oomph! an Rammstein, und Eisbrecher ergo an beiden.

MH: Euer Erfolg stellte sich erst nach einigen Jahren ein. Wie habt ihr eure ärmsten Zeiten überlebt, und was sind für den Traum des Musikers eure größten Opfer gewesen?

Pix: Okay, ich hatte einen anderen Job, ich mache andere Arten von Musik: viel Werbung, für Firmen, fürs Fernsehen. (Beispielsweise legendäre Soundtracks für Animes wie ‘Pokémon’, ‘Dragon Ball Z’ oder ‘Digimon’ – Anm.d.A.) Eisbrecher war on top noch mal ein Ganztags-Job. Die Entbehrung war einfach zeitlich, bis zur Hucke voll mit Arbeit, weil wir von Eisbrecher nicht leben konnten. Bei Alex war es am Anfang auch nicht wahnsinnig schön. Später kam das Fernsehen dazu (Alex ist auch aus der DMAX-Sendung ‘Der Checker’ bekannt – Anm.d.A.), wir waren also beide nicht zwingend monetär von Eisbrecher abhängig.

„Urlaub, Familie, gesichertes Einkommen, das ist einfach nicht drin.“

Alex: Wir haben in Wahrheit mit unseren Jobs Eisbrecher finanziert, bis 2010/11. Und Urlaub, Familie, gesichertes Einkommen, das ist einfach nicht drin. Wie viele von unseren Band-Kollegen sind gegangen, nicht weil sie gehen wollten, sondern weil sie Familie gekriegt haben. Ich kann das Risiko nicht nehmen.

Pix: Wir können uns beide zugrunde richten, sei’s drum, wir haben keine Kinder.

Alex: Keine Familien, das ist der Preis, den man zahlt. Man muss immer mehr reinstecken, je größer das Ding wird. Wer sich die schillernden Stars anschaut und so gerne tauschen würde, okay, das volle Programm, bitte. Dann musst du alles nehmen.

Mit SCHOCK kam schließlich euer Durchbruch, dann die Nummer eins mit STURMFAHRT. Und trotz Erfolgsrezept sprichst du, Pix, vom klanglichen Reset auf LIEBE MACHT MONSTER. Wie macht man sich frei?

Pix: Das ist nicht gelogen. Alles, was bei uns Standard war und in den letzten Jahren gut funktioniert hat, wurde am Anfang produktionstechnisch auf Null gestellt. Jeder Sound, jedes Schlagzeug, jeder Bass, jede Gitarre – alles wurde neu überdacht, angesiedelt, bestimmt und erstellt, um nicht auf der Stelle zu treten, seinen Kopf freizukriegen, in andere Fahrwasser zu kommen und nicht immer in der eigenen Dauerschleife zu hängen. Es war für mich extrem viel Arbeit, viel Umgewöhnung, aber ein deutlicher Unterschied und ein Schritt, den wir gehen mussten.

Alex: Und dieser Schritt hat bei mir auch etwas bewirkt. Als die ersten Songs da waren, habe ich nicht kapiert, wohin die Reise gehen soll. Ich wusste gar nicht, wo ich mich noch einsortieren sollte, mir klingelten die Ohren und wackelte der Kopf. Ein komplett neuer Sound-Kosmos.

Pix: Es stand ein ganz großes Fragezeichen da. Aber am Ende ist es Alex’ Stimme, die wieder alles zusammenfasst und zu dem macht, was der Übervater ist: Eisbrecher. Wir verändern die Form, die Farbe. Der Eisbrecher war durch die lange Fahrt ein wenig angeros­tet, jetzt haben wir ihn ein bisschen frisch lackiert. Der neue Anstrich hat ihm gutgetan.

Alex: Das Alte holt dich unter Umständen sowieso ein. Wenn man es so macht wie beim letzten Mal, wann soll denn dann der Sprung nach vorne passieren? Insofern, Respekt. (klopft Pix auf die Schulter) Ich habe zu Pix gesagt: Das ist die beste Platte, mich haut’s aus den Latschen.

Das komplette Interview mit Eisbrecher findet ihr in der aktuellen METAL HAMMER-Aprilausgabe, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

teilen
twittern
mailen
teilen
System Of A Down sprechen über ihren peinlichsten Auftritt

Viele Bands hatten im Laufe ihrer Karriere mal den ein oder anderen peinlichen Auftritt. Auch System Of A Down haben einen großen Reinfall zu beklagen. Wie Sänger Serj Tankian im Interview mit ‘Revolver’ erklärte, sei er einmal unter Rauschmitteleinfluss aufgetreten – mit entsprechenden Folgen. Keine guten Voraussetzungen „An einem meiner Geburtstage spielten wir in Pittsburgh ein Konzert. In den frühen Tagen von System Of A Down trank ich etwas oder rauchte eine Zigarette, bevor ich auf die Bühne ging – das lockerte mich auf und mir ging es gut. Dann hörte ich für lange Zeit mit dem Kiffen auf“, so…
Weiterlesen
Zur Startseite