Eddie Van Halen war ein wegweisender sowie überragender Gitarrist. Doch offenbar besaß der am 6. Oktober 2020 an Krebs verstorbene Musiker nicht die Gabe, sein Können weiterzugeben. Dies sagte zumindest sein Sohn Wolfgang Van Halen kürzlich im Interview in der Sendung „The Afternoon Program“ des Radiosenders 102.9 The Hog (siehe und höre unten).
Schwere Lehre
„Er brachte mir nicht bei, Gitarre zu spielen“, so Wolfgang über seinen Vater Eddie Van Halen. „Er war ein furchtbarer Lehrer. Das Einzige, was er mit auf der Gitarre beibrachte, waren Power Chords [Grundton + Quinte + Oktave – Anm.d.R.]. Danach brachte ich es mir selbst bei. Manchmal habe ich ihn gefragt, wie man etwas spielt. Und dann war er einfach er selbst, sprich: ein legendärer Gitarrist. Er konnte mir nicht wirklich helfen, Punkt A mit Punkt B zu verbinden. Er spielte es einfach und sagte: ‚Mach‘ das so‘, weil es so einfach für ihn war. Ich habe dann immer gelacht und gemeint: ‚Okay.'“
Des Weiteren verglich Wolfgang seinen Papa mit einem anderen Genie: „Ich denke, es verhielt sich genauso mit Albert Einstein. Der konnte sich nicht seine Schuhe binden. Es gibt da ein Sprichwort, wonach du solch ein Genie bist, dass es schwer ist, das anderen zu vermitteln. So bist du dann einfach.“ Wolfgang Van Halen fing mit zwölf Jahren an, Gitarre spielen zu lernen. Nach eigenen Angaben, weil er den Song ‘316’, den sein Vater für ihn geschrieben hatte, in der sechsten Klasse bei einer Talentshow an seiner Schule spielen wollte. Im Alter von 16 Jahren stieg er dann in die Fußstapfen von Bassist Michael Anthony und ging 2007 mit Van Halen auf Tour.