Wie oft steckt hinter einem Spitznamen denn Sinn und Verstand? Meistens sind die Hintergrundgeschichten doch eher skurril oder hirnrissig. Vor allem bei Bands, die jahrelang zusammen im Studio zusammenhängen oder im Tourbus auf engstem Raum zusammengepfercht sind. Da kann der Dream Theater-Sänger James LaBrie aus dem Nähkästchen plaudern.
Der Dream Theater-Pirat
Der Frontmann hat tatsächlich den Spitznamen – oder doch eher die Rolle – des Piraten angenommen. In einem Interview mit der „Interview Queen“ Alicia Atout verrät der Musiker, dass ihm der Keyboarder Jordan Rudess diesen besonderen Namen verlieh. Laut Aussage des Sängers sei er selbst manchmal ein wenig launisch unterwegs. Vor allem auf Tour sei es nicht immer leicht, ausgeglichen und nett zu sein: „Eines Tages war ich in einer dieser Stimmungen und sagte [zu Jordan Rudess]: ,Hey, lasst mich einfach in Ruhe. Ich habe gerade viel um die Ohren.
Ich habe eine wirklich schlimme Erkältung‘ und was auch immer; dieser ganze Sänger-Syndrom-Bullshit, der da abgeht. Also fing er mich an mit Namen zu rufen und sagte: ‚Kein Problem, Pirat‘. Und ich schaute rüber und sagte: ‚Was? Was hast du gesagt?‘ Und er nannte mich einen Piraten, weil er sagte: „Nun, du bist wie ein wütender Pirat. Und ich sagte, ‚Okay. Wie auch immer.‘ Und dann fing er einfach an, mich ständig so zu nennen.“ Und wie so oft im Leben nahm das Spiel seinen Lauf. Es dauerte nicht lange bis die anderen Band-Kollegen Wind davon bekamen und auf den Zug mit aufsprangen.
Im vergangen Oktober haben die Progressive Metal-Ikonen Dream Theater ihr aktuelles Album A VIEW FROM THE TOP OF THE WORLD veröffentlicht. Mit einer stolzen Gesamtlänge von 70 Minuten markiert es zugleich das zweite Studioalbum, welches bei InsideOut Music/Sonic Music erschien. Zwei Monate später wurden die Progressive-Legenden für die Kategorie „Best Metal Performance“ für die 64. jährliche Grammy Awards bekannt gegeben. Am 3. April 2022 werden sie in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas, Nevada verliehen.