„Oft genug habe ich den 24.12. einfach verschlafen.“ Die Einstimmung auf die besinnlichen Tage fällt immer wieder nüchtern aus im Hause Pesch. Ist aber eigentlich auch kein Wunder, denn die Sängerin ist oft bis zum 23.12. auf Tour und fällt anschließend fast Koma-gleich in Tiefschlaf, „leckt die Wunden der Tour,“ wie sie sich ausdrückt.
Wenn sie irgendwann wieder lebendig und ansprechbar ist, fällt Weihnachten meist überschaubar aus. „Ich sitze dann oft beim Kerzchen mit meiner Mom zusammen, die vorher schon die Fan-Post gesichtet hat, und beantworte die Briefe. Das dauert dann auch schon mal neun bis zehn Stunden.“
Mehr Familie sieht sie dann nicht. Ihr Vater, der seinen Lebensunterhalt als LKW-Fahrer verdient hatte, ist tot. Als Familienersatz hilft ihr oft die eigene Band, mit der sie gerne auch die langen und anstrengenden Touren am 24.12. gemeinsam feierlich beendet. „Letztes Jahr waren wir im Route 66 in Düsseldorf mit allen an der Tour beteiligten Bands und meiner Mom. Es gab ein tolles Essen und es war sehr entspannt,“ erinnert Doro sich.
Dass sie Weihnachten im herkömmlichen Sinne eigentlich nie hat und Silvester fast immer Gigs spielt, stört sie nicht. „Ich bin viel lieber unterwegs, als zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen. Und ich mache gerne andere Menschen glücklich. Dann geht es mir auch gut.“
Kein Wunder, dass Doro der kommerzielle Wahnsinn und das Konsumdenken von Weihnachten schwer gegen den Strich gehen. Genauso wie Weihnachts-Songs von jedem Hinz und Kunz.
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