Doro: Alles für die Musik

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Das komplette Interview mit Doro findet ihr in der METAL HAMMER-Novemberausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

Ungerechtigkeit kann Doro nicht ertragen, davon zeugt nicht nur die Schilderung dieser Episode aus ihrer Frühphase. Auch viele Lieder auf CONQUERESS – FOREVER STRONG AND PROUD muten kämpferisch im Sinne der Gerechtigkeit bis teils regelrecht aufwiegelnd an: Dazu gehören ‘Time For Justice’ und ‘Children Of The Dawn’, zu denen sie Videos mit den Wasteland Warriors vom Wacken Open Air drehte, aber auch Nummern wie ‘Fire In The Sky’, ‘All For You’ oder ‘I Will Prevail’. Einige davon beinhalten Aufrufe zum Durchhalten, andere propagieren den Kampf für das Richtige und Wichtige.

„Ich lebe schon ziemlich lang auf diesem Planeten und habe noch nie empfunden, dass die Zeiten so hart waren wie in den letzten Jahren. Der Krieg ist schlimm; ich habe oft in der Ukraine gespielt und viele Freunde dort“, klagt die Texterin. Auch in Amerika habe sich vieles gewandelt, moniert sie: „In den Achtzigern war alles frei und positiv, aber wie sich nach Obama alles veränderte! Auf einmal begann man sogar im Studio, sich zu streiten. Es war mit viel Aggression verbunden, was ich aus Amerika gar nicht kannte. Wenn die Zeiten hart sind, muss man für das Gute kämpfen und zusammenhalten.

Überlebenskampf

Überlebenskampf war bei mir immer ein Thema, um den Leuten gute Energie, Kraft und Hoffnung zu geben. Fight the good fight und Freundschaft, das ist mir beides extrem wichtig.“ Dass sie selbst aufgrund ihrer Karriere auf Freundschaften und lange Zeit auch Beziehungen verzichten musste, ist eine Art offenes Geheimnis – umso schöner zu sehen, dass sich auf der neuen Platte auffällig viele Liebeslieder (‘Love Breaks Chains‘, ‘Fels in der Brandung’, ‘Drive Me Wild’) befinden. „Ich bin nie dabei, wenn jemand heiratet, Geburtstag hat oder ein Kind kriegt. Und ich führe ein ganz anderes Leben, habe von vielen Bereichen keine Ahnung. Beim Thema Kindererziehung bin ich die Letzte, die man fragen könnte; ich bin keine Hausfrau, kann nicht kochen, all die Themen, die normale Leute interessieren … Ich lebe wirklich nur für die Musik und Fans.“

So viel Opferbereitschaft mag rigoros erscheinen. Doro bereut ihre mit 24 Jahren eines Morgens in New York getroffene Entscheidung jedoch nicht. „Früher war ich immer im Kampf mit mir selbst darum, was ich wollte. Damit stellte ich die Weichen und widmete mein Leben der Musik. Mein damaliger Freund Heinz, den ich sehr geliebt habe, wollte unbedingt Kinder. Er wartete fünf Jahre auf mich, doch ich entschied mich für die Musik. Nach einer letzten Nacht in meinem New Yorker Appartement war es aus. Heute hat er tatsächlich fünf Kinder, doch ich wusste: In diesem Leben geht das für mich nicht. Wenn ich eine Sache mache, gebe ich hundert Prozent. Ich vermisse in meinem Leben nichts – außer vielleicht, Haustiere zu haben.“

Tierliebe

Ihre Tierliebe ist bekannt und drückt sich auf dem neuen Werk im Stück ‘Heavenly Creatures’ aus. Auch wenn die Künstlerin aus Zeitgründen keine eigenen Tiere halten kann, unterstützt sie (wie auch ihr Gitarrist Bill Hudson) Tierpatenschaften und hat auf Gut Eiderbichel nahe Salzburg, wo auch zahlreiche Straßenhunde aus Spanien leben, zwei Pferde adoptiert. Das Schicksal ausgemusterter Galopper liegt ihr besonders am Herzen. „Tiere sind etwas Heiliges, die darf man eigentlich nicht drillen oder abrichten. Mich mit diesen Wesen zu umgeben, erfüllt wirklich mein Herz.“

Nach vielen Jahren als Vegetarierin ernährt sie sich mittlerweile vegan (und trägt ausschließlich veganes Leder). Dies kommt auch ihrer eigenen Gesundheit zugute – schließlich muss die 59-Jährige nicht nur für mehrstündige Auftritte fit sein, sondern auch auf ihr charakteristisches Äußeres achten. Auch in dieser Hinsicht sind auf der Bühne stehende Frauen womöglich mehr gefordert als ihre männlichen Kollegen, denen (vor allem im Metal) Bierbäuche und Co. selbstredend verziehen werden – es geht ja schließlich um die Musik.

„Solange es Spaß macht, ist alles in Ordnung. Manchmal ist es aber auch so stressig, dass ich am Stock gehe. Nach Tourneen bin ich oft krankenhausreif, doch dann geht es sofort weiter. Musikerin zu sein ist wie ein 24-Stunden-Job – erfüllend, aber hart“, betont Pesch, die ihre eigenen Rituale pflegt, um fit, gesund und entspannt zu bleiben. „Ich treibe gerne Sport, bin Martial Arts- und Box-Fan. Früher stand ich nachts auf, um Muhammad Ali zu sehen. Ich begann mit Thaiboxen, dann ging es zu Kung Fu und später Eskrima – das ist Kampfsport mit Stöcken. Dabei kann man sich total auspowern, lernt aber auch viel – zum Beispiel, auf den anderen zu achten.

Bäume stemmen

Man hat auch in dunklen Straßen ein anderes Bewusstsein. Das hilft bei Gigs in schlimmen Gegenden. Als während Corona keine Kurse möglich waren, ging ich in den Wald und stemmte Bäume.“ Darüber hinaus lässt sich Doro von Motivations-Coaches wie Joseph McClendon oder Tony Robbins unterweisen und schwört auf Gesichtsyoga. „Die Anleitungen gibt es im Internet, und es wirkt! Wenn man regelmäßig Übungen macht, muss man sich nicht unters Messer legen. Irgendwann sieht man fünf Jahre jünger aus, ohne Chemie, Beauty-Doc oder komische Cremes …“

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Weitere persönliche Eindrücke von Doro auf der Tour durch frühere Wirkungsstätten in Düsseldorf, wie es ihr damals als Frau in der Männerdomäne Metal erging und um welche Hilfe sie von Floor Jansen gebeten wurde, lest ihr in der METAL HAMMER-Novemberausgabe 2023, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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