‘Disco Elysium’: Autor verklagt Studio

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‘Disco Elysium’ ist ein auffälliger Name für ein auffälliges Spiel. Im Herbst 2019 erschienen, machte das Detektiv-RPG durch seinen gemäldeartigen Stil, skurrile Storylines mit philosophischen Diskursen und ein interessantes Setting auf sich aufmerksam – mit Erfolg. Auf der Webseite Metacritic befindet sich das Spiel derzeit auf dem zwölften Rang der am besten bewerteten Spiele aller Zeiten. Sowohl Kritiker als auch normale Nutzer gaben sehr positive Wertungen ab. Fans spekulierten über eine Fortsetzung und auch eine Verfilmung über Amazon soll in die Wege geleitet sein. Die neuesten Schlagzeilen rund um ‘Disco Elysium’ sind allerdings nicht so erfreulich.

Trubel um Studio ZA/UM

Anfang des Monats verließen überraschend mehrere Gründungsmitglieder das Entwicklerstudio ZA/UM, welches hinter ‘Disco Elysium’ steht. Einer der Entwickler, Martin Luiga, machte außerdem öffentlich, dass er sowie die anderen Mitarbeiter bereits seit mehreren Monaten nicht mehr für die Firma arbeiten. ZA/UM „repräsentiert nicht länger das Ethos, auf dem die Firma gegründet wurde“, gab Luiga als Grund an. Das internationale Studio entstand aus der lose organisierten estnischen Künstlergruppe ZA/UM Cultural Association, ‘Disco Elysium’ war das erste Spiel des Studios. Nun seien die langjährigen Mitarbeiter gegen ihren Willen entlassen worden. Gründer Luiga erklärte die ZA/UM Cultural Association für aufgelöst, das Studio besteht aber weiterhin. Wer die Rechte an ‘Disco Elysium’ besitzt, ist unklar. Nun geht der Fall vor Gericht.

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‘Disco Elysium’: Rechtsstreit zwischen Autor und Studio

Robert Kurvitz, Hauptautor und -designer von ‘Disco Elysium’ und Schöpfer der Buchvorlage ‘Püha ja õudne lõhn’, hat im Namen seiner Publisher-Firma Telomer OÖ seinen alten Arbeitgeber ZA/UM verklagt. Auf der Webseite des estnischen Justizministeriums ist der Fall einsehbar, allerdings fehlen detaillierte Gründe. Als Anhörungstermin wird der 28. November gelistet. Aus Aussagen von Kurvitz und Luiga lassen sich trotzdem Informationen zu dem Fall herauslesen. So antwortete Luiga in einem Interview mit Kotaku auf die direkte Frage, ob es um die Rechte zu ‘Disco Elysium’ ginge: „Worum soll es denn sonst gehen?“ Ferner implizierte er, an einer Fortsetzung des Spiels interessiert zu sein, sollte Kurvitz die Rechte erhalten. „Ein Kollektiv ist ein Werkzeug“, so Luiga über die Ursprünge von ZA/UM. „Es kann aufgelöst und wenn nötig wieder zusammengefügt werden, wie eine Band.“

Ein wirkliches Ende scheint der Bruch rund um ‘Disco Elysium’ also nicht zu sein, auch wenn alle weiteren Projekte wohl erstmal stagnieren. Bis dahin ist der erste Teil auf PC, Playstation, Xbox, Switch und Stadia spielbar.


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