Gesang erzählt Geschichten, unterstreicht Emotionen und bietet Kontraste. Verschiedene Arten, die Stimme zu beherrschen, scheinen im Metal diverser als irgendwo sonst. Ein weiteres Genre, das selbst „normalem Gesang“ einen eigenen Namen gibt („clean“), weil es so viele andere Techniken gibt, die Stimme einzusetzen, fällt auf Anhieb nicht ein. Die Rede ist von Screaming, Growling, Death Growls und Vocal Fry, um nur einige wenige zu nennen. Oft fungieren Lyrics als geradezu greifbare Schnittstelle zwischen Musik und Zuhörer*innen; Texte interpretieren, was Musik auf einer abstrakteren Ebene zu vermitteln gedenkt.
Robert Plant, Chris Cornell, Ozzy und Dio, auch Chelsea Wolfe und Brody Dalle sind den meisten ein Begriff. Deshalb konzentrieren wir uns im Folgenden auf vier aufstrebende Sängerinnen, deren Stimmen den Heavy Metal und seine Subgenres von heute prägen.
Chantal Brown von Vodun: Bloß keine Wurzeln schlagen
Erst 2018 veröffentlichten Vodun ihr zweites Album ASCEND via New Heavy Sounds, das Debüt erschien zwei Jahre zuvor. Vodun sind verzerrte Turbo-Metal-Riffs, tribale Rhythmen und – das Herzstück – Chantal Browns kraftvolle Stimme. Stolz schaukelt die Band zwischen gestern und heute. Und das nicht ohne Grund. Browns energetischer Gesang beabsichtigt die Transportation westafrikanischer Spiritualität und die damit verbundene weibliche Stärke in die Gegenwart. Elemente des Heavy Rock und Power Soul gehen eine enge Verbindung ein und unterstützen Brown bei der Repräsentation von Voduns musikalischen, politischen und spirituellen Wurzeln.