Mit den einzigen derzeit möglichen Live-Shows, den sogenannten Drive-In-Konzerten, können sich die Scorpions nicht anfreunden. Dies gab Gitarrist Matthias Jabs in einem neuen Interview in der „Pollstar Live! Digital Session“ zu Protokoll (Video siehe unten). Der Tenor bei den Hannoveraner Hard-Rockern: Da stimmt einfach die Atmosphäre nicht.
„Die Scorpions sind nicht daran interessiert, diese Autokino-Shows zu spielen“, stellte Jabs klar. „Da kommt keine Stimmung auf, denke ich, nicht für das Publikum und besonders nicht für die Bands. Du musst in der Lage sein, mit dem Auditorium zu kommunizieren. Und das gilt auch für live gestreamte Shows im Studio vom irgendjemand ohne Publikum. Das gibt Leuten etwas zum Anschauen. Aber der Künstler – besonders eine Band wie die Scorpions, die es liebt mit dem Publikum zu kommunizieren – was soll der tun?
Vom Feeling her kein gutes Gefühl
Du kannst vielleicht dieses Energie-Level während der ersten zwei, drei Songs halten, aber was machst du du dann nach einer Stunde? Es gibt keinen, für den du spielst, niemanden, mit dem du reden kannst, und niemanden, der mitsingt. Ich denke nicht, dass sich das richtig anfühlt. Es ist nicht wirklich eine Option für uns.
Jabs sprach auch darüber, wann die Scorpions wieder live angreifen wollen. Plan A sei, die für diesen Juli geplante und abgesagte Residenz in Las Vegas nächsten Mai nachzuholen. Jedoch hänge alles am Corona-Impfstoff, der benötigt werde, damit das Live- und Unterhaltungsgeschäft wiederbelebt werden kann. So wollen die Scorpions es einfach aussitzen, bis alles wieder normal laufen kann. Demnach dürften die Rock-Veteranen auch keine Lust auf Konzerte haben, wie zuletzt eines in Großbritannien stattfand. Dabei wurde die sogenannte Virgin Money Unity Arena aufgebaut – ein Open Air-Areal, bei dem 2500 Besucher verteilt auf 2,5 Meter voneinander entfernten Plattformen am Konzert teilnehmen.