Judas Priest-Frontmann Rob Halford hat in einem neuen Interview mit „Ultimate Classic Rock“ zu seinem neuen Buch ‘Biblical’ über die Glam Metal-Szene der Achtziger Jahre gesprochen. Für ihn als homosexuellen Mann, der sich aus Angst um seine Karriere und seine Band nicht geoutet hat, sei der Look von Bands wie Mötley Crüe und Poison verwirrend gewesen.
Erst einmal klarkommen
„Wenn man sich die Glam Rock-Bewegung anschaut, dann gab es zwei Bands, die das echt forciert haben“, blickt Rob Halford analysierend zurück. „Für mich waren das Mötley Crüe und Poison — und zu einem gewissen Grad Cinderella und vielleicht Winger und L.A. Guns. In diesem Moment brachen viele Sachen durch in der Glam Rock-Periode. Definitiv bei Sebastian [Bach, damals bei Skid Row — Anm.d.A.]. Typen sahen aus wie Frauen. Und es hat funktioniert. Ich kam nie wirklich dahinter, wegen des homophoben Krams, der in Achtzigern abging. All diese Kerle mit Schminke, die einen bestimmten Look hatten — und alle dachten sich: ‚Mann, die sind echt krass!'“
Für Rob Halford selbst war das alles sehr widersprüchlich: „Dann gab es noch mich als verkappten schwulen Mann, der sich dachte: ‚Übersehe ich hier irgendetwas? Wie kann ich nicht in der Lage sein, mich zu outen aus Furcht, meine Karriere und meine Band zu verlieren, und diese Typen gehen raus so, wie sie aussehen, und jeder fällt über sie her?‘ Nicht jeder, okay. Aber die allgemeine Wahrnehmung war, dass jeder so auszusehen hatte. Jeder musste sich so anziehen. Es war eine bemerkenswerte Zeit im Heavy Metal und Rock. Ich liebe diese Jungs. Ich liebe ihre Musik, und ich liebe, was sie erreicht haben. Sie sind sehr, sehr bedeutend.“
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