Die 500 besten Metal-Alben aller Zeiten: Platz 50-99

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76

Manowar KINGS OF METAL (1988)

„Other bands play – Manowar kill!“ Eine gewagte Aussage, aber mit KINGS OF METAL zementieren Manowar zumindest ihren Status als Könige des True Metal. So viel Muskeln, Stahl und Eier gab es noch nie: Es ist der ultimative testosterongetriebene, mit den fettesten Riffs und höchsten Vocals ausgestatte Metal. Zumindest für Europäer – denn in ihrem Heimatland interessiert sich derzeit kein Mensch für Joey DeMaios Lederjungs. Selbst schuld!

77

Black Sabbath MASTER OF REALITY (1971)

Nur sieben Monate nach PARANOID legen Sabbath nach – und erschaffen ihr damals härtestes Werk. Für puren Doom Metal ist es der Ursprung allen Übels: Ein giftiger, zäher und bis zur Gottlosigkeit verzerrter Gitarren-Sound, wie ihn die Welt noch nie gehört hat. Dazu Ozzys klagender Gesang und eine fast schon urzeitlich anmutende Rhythmussektion – fertig ist ein früher Metal-Meilenstein. Aber sie können nicht nur hart: mit ‘Solitude’ gibt es als Bonus den gefühlvollsten Song der Band!

78

Queensrÿche EMPIRE (1990)

Oft als ein Schritt in Richtung Kommerz verschrien, ist EMPIRE nichts weniger als das zweitbeste Album der Band – und damit automatisch ebenfalls ein Meisterwerk. Die Songs sind von unterschiedlicher Natur: Es gibt progressive Riffs und Effekte, heftigen US-Power Metal, Glam Metal mit viel Kitsch und natürlich den schmachtenden Mega-Hit ‘Silent Lucidity’. Aber vor allem eines ist auf der Platte vorhanden: Geoff Tates atemberaubender Gesang.

79

Mastodon LEVIATHAN (2004)

Mastodon bleiben ihrem Namen treu und widmen sich auf Albumlänge einem anderen Riesenviech: Moby Dick. Ebenso gigantisch klingt die Musik. Sudiger Sludge trifft auf Progressive Metal mit einem Hauch Hardcore und Hard Rock. Eine verrückte Mischung, die einen mitnimmt und so erschlagen liegen lässt, wie es nur die versierten Musiker dieser Band auf die Reihe bekommen können. Das wird mit dem anschließenden internationalen Durchbruch belohnt.

80

In Flames THE JESTER RACE (1996)

Dieses Album ist Skandinavien durch und durch. Brachialer Death Metal gekreuzt mit kraftvollen Melodien. Mit dem neuen Sänger Anders Fridén gelingt ihnen dieser gewagte Spagat und verdeutlicht, warum Göteborg Florida nun in Sachen Death Metal ablöst – zumindest, wenn man zu seinem Geknüppel eben noch ein wenig Melodie genießen möchte. Aggressiv und harmonisch zugleich starten In Flames mit Album Nummer zwei ihren Siegeszug durch die Metal-Welt.

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81

Life Of Agony RIVER RUNS RED (1993)

Es zeugt schon von Selbstbewusstsein, wenn gleich das Debüt einer Band ein Konzeptalbum ist. Im Fall der New Yorker Alternative-Metaller ist es aber nur das, was Selbstvertrauen beweist – die intensive Melange aus Hardcore, düsterem Metal und atmosphärischem Grunge geht durch die Haut. Es ist ehrliche, direkte Musik, inspiriert vom Leben in der dreckigen Großstadt. Spaßig ist das Ganze daher nicht: Die Geschichte dreht sich um einen depressiven Teenager, der mit Selbstmordgedanken kämpft.

82

Mercyful Fate DON’T BREAK THE OATH (1984)

Schon bei den ersten Tönen von ‘A Dangerous Meeting’ weiß man, worauf man sich eingelassen hat: Auf einen Bund mit dem Gehörnten, um dem teuflischsten Metal der mittleren Achtziger zu lauschen. King Diamond schreit sich mit ikonischem Falsettgesang durch das satanischste Song-Material, das es legal zu kaufen gibt, während sich Hank Sherman und Michael Denner an der Gitarre an Virtuosität überbieten. Ein letztes Aufbegehren, bevor jeder von ihnen erst einmal eigene Schritte geht.

83

Dissection STORM OF THE LIGHT’S BANE (1995)

Ein Album, welches den Black Metal definiert, indem es dessen Grenzen überschreitet. Dissections zweites Studioalbum weist Züge des klassischen Black-, aber auch Death Metal auf. Schnelles Riffing und Blastbeats treffen auf maidenesken Bombast und schwedische Melodik. Überdies setzen die Nordmänner auf progressivere Strukturen – die Musik mag zwar aggressiv und brutal sein, simpel gestrickt ist sie aber zu keiner Zeit.

84

Mercyful Fate MELISSA (1983)

Das Debüt der Dänen gilt als frühe Heavy Metal-Großtat und Inspiration für diverse (auch extremere) Stilrichtungen. King Diamonds charakteristisch hohes Falsettträllern und satanische Texte sowie Hank Shermanns stringentes Songwriting garantieren Wiedererkennungswert; die von flotten Dampframmen (‘Evil’) über atmosphärische Passagen (‘Into The Coven’) bis hin zu abwechslungsreichen Epen (‘Satan’s Fall’) reichende Song-Palette besticht bis heute.

85

Nirvana NEVERMIND (1991)

Ein Auftakt für die Ewigkeit: Allein ‘Smells Like Teen Spirit’ verhilft nicht nur den US-Amerikanern um Kurt Cobain, sondern auch der Grunge-/Alternative-Bewegung zu Weltruhm. Viele weitere Hits von eingängig (‘Come As You Are’) über lärmend (‘Territorial Pissings’) bis melancholisch (‘Something In The Way’) sowie das ikonische Artwork zahlen auf die Pop-kulturelle Bekanntheit von Nirvanas zweiter Platte ein, die bis heute über 30 Millionen Verkäufe weltweit zählt.

86

Candlemass EPICUS DOOMICUS METALLICUS (1986)

Mit ihrem Debüt definieren die Schweden ein ganzes Genre: Epic Doom Metal. Von harten Riffs betontes Dahinschreiten und der eigenwillig hohe Gesang des damaligen Gastsängers Johan Längqvist (der nach über 30-jähriger Absenz heute wieder am Mikro steht) sorgen erst für Unverständnis, schreiben aber Black Sabbaths Erbe fort und werden zur Blaupause für Epigonen. Bis heute spielen Leif Edling und Co. ‘Solitude’, ‘Crystal Ball’ und ‘A Sorcerer’s Pledge’ live.

87

Saxon WHEELS OF STEEL (1980)

Krach, Dampf und Leder, blitzender Stahl und absolute Freiheit: Metal und Motorräder gehören seit jeher zusammen. Die zweite Platte der englischen NWOBHM-Urgesteine beginnt in ‘Motorcycle Man’ mit entsprechenden Geräuschen und zieht die Thematik im Titel-Track durch, wendet sich im Klassiker ‘747 (Strangers In The Night)’ aber auch dem Flugwesen zu. Das Werk klettert in den UK-Charts auf Position 5 und begründet Saxons Ruf als Inbegriff des Genres.

88

Sepultura ARISE (1991)

Bei Fans gilt dieses Monstrum als einer der Höhepunkte in Sepulturas Schaffen: Das Viertwerk der Brasilianer ist im bisherigen Death-Thrash verhaftet, beinhaltet aber auch Akzente anderer Stile und experimentiert in ‘Altered State’ bereits mit landestypischem Percussion-Spiel und „Tribal-Drumming“. Der Titel-Track, ‘Dead Embryonic Cells’ und ‘Desperate Cry’ rotieren auf MTV und verhelfen Andreas Kisser, Max Cavalera und Co. zum endgültigen Durchbruch.

89

Savatage HALL OF THE MOUNTAIN KING (1987)

Auf ihrem noch im Power-/Heavy Metal verhafteten Viertling arbeiten die US-Amerikaner um Ausnahmesänger Jon Oliva und dessen Gitarre spielenden Bruder Criss erstmals mit Produzent Paul O’Neill zusammen, der später Einfluss auf ihre Stilentwicklung nimmt. Albumtitel und Titel-Track sowie das Instrumental ‘Prelude To Madness’ fußen auf Musik des Klassikkomponisten Edvard Grieg, das epische Artwork illustriert die epochal-erhabene Musik perfekt.

90

Amorphis TALES FROM THE THOUSAND LAKES (1994)

Ausdruck der finnischen Seele, Melodic Death Metal-Klassiker und die erste Großtat von Amorphis: Auf ihrem Zweitwerk mit dem blauen Artwork erzählen Esa Holopainen und Co. mit von Keyboard-, Synthesizer- und Klargesangakzenten umgarntem Death- und Doom Metal Mythen aus dem Nationalepos Kalevala. Zu den Höhepunkten zählen ‘Into Hiding’, ‘The Castaway’, ‘Black Winter Day’ und ‘Drowned Maid’ – einiges davon spielen die Finnen bis heute live.

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91

Scorpions BLACKOUT (1982)

Anfang der Achtziger sind die deutschen Hard-Rocker gut im Geschäft, doch ihr achtes Album verhilft Rudolf Schenker und Band dank krachiger Hits wie ‘Now!’ oder ‘Dynamite’ sowie den Singles ‘Can’t Live Without You’ und ‘No One Like You’ zu neuen Höhen. Die Demos singt der noch unbekannte Don Dokken ein, da sich Klaus Meine einer Stimmband-OP unterzieht. Am Ende ist davon nichts zu hören (und Dokken nur im Hintergrund). Den kommerziellen Erfolg toppt 1984 LOVE AT FIRST STING.

92

Deftones WHITE PONY (2000)

Ihren bisherigen Alternative Metal versetzen die US-Amerikaner um Ausnahmevokalist Chino Moreno auf ihrem Drittwerk mit neuen Elementen aus Genres wie Hardcore, Shoegaze, Post- und Progressive Rock. Die so entstehende, als Nu Metal oder Art-Rock bezeichnete Fusion geht krachig wie fragil unter die Haut und kommt an. Für ‘Elite’ heimst das von Gästen wie Scott Weiland oder Maynard James Keenan unterstützte Quintett 2001 sogar einen Grammy-Award ein.

93

Emperor ANTHEMS TO THE WELKIN AT DUST (1997)

Der blaustichige Vorgänger mag gemeinhin bekannter sein, doch das dunkelgrüne, in den Grieghallen aufgenommene Zweitwerk der Norweger fällt qualitativ keineswegs ab. Das unheilvolle Intro ‘Alsvartr (The Oath)’ spendiert Gänsehaut, dann schwingen Ihsahn und Band unbarmherzig die Black Metal-Keule und servieren die perfekte Symbiose aus apokalyptischem Schrammeln und symphonischen Elementen, Growls und (vereinzeltem) Klargesang. Monumentaler klingt das Extrem-Genre selten.

94

Blind Guardian IMAGINATIONS FROM THE OTHER SIDE (1995)

Etwas düsterer, aber nicht weniger episch als seine Vorgänger klingt das Fünftwerk der Krefelder Power-/Speed Metal-Institution – das letzte, auf dem Sänger Hansi Kürsch auch Bass spielt, und das erste unter der Ägide von Produzent Flemming Rasmussen. Neben dem bekannten Titel-Track bleiben ebenfalls gerne live gespielte Lieder wie ‘The Script For My Requiem’, ‘Bright Eyes’ oder ‘Another Holy War’ sowie die Ballade ‘A Past And Future Secret’ im Gedächtnis.

95

Bathory HAMMERHEART (1990)

Nach dem extremen Karrierebeginn leitet das 1988 erschienene BLOOD FIRE DEATH Bathorys Wikingerphase ein. Mit dunklen Gesängen, Meeresrauschen und weiteren passenden Kulissen, Stücken wie ‘Valhalla’ oder ‘One Rode To Asa Bay’ und dem Artwork von Sir Frank Dicksee („The Funeral Of A Viking“) vertieft das fünfte Opus aus Quorthons Feder die Stilentwicklung und gilt als Blaupause für „Viking Metal“, der partiell sogar als eigenes Genre betrachtet wird.

96

Napalm Death SCUM (1987)

Stunde Null im Grindcore: Dieser Auftakt einer (bald dem englischen Untergrund entfliehenden) Weltkarriere ist ein echtes Kuriosum. ‘You Suffer’ gilt mit 1,316 Sekunden als kürzester je aufgenommener Song, die anderen 27 Attacken sind nur wenig länger. Die zwei stilistisch divergierenden Werkhälften trümmert unterschiedliches Personal ein, einzig Drummer Mick Harris hält durchgehend den scheppernden Takt. Überraschend gerät SCUM zum Verkaufsschlager.

97

Bring Me The Horizon SEMPITERNAL (2013)

Mit diesem Werk gelingt den Sheffielder Metalcore-Aufsteigern der Durchbruch: Von Oli Sykes glaubwürdig intonierte Zeilen wie „I can’t drown my demons / They know how to swim“ (‘Can You Feel My Heart’) drücken die psychisch angeknackste Lebensrealität einer ganzen Generation aus, und Lieder wie ‘The House Of Wolves’, ‘Sleepwalking’ oder ‘Shadow Moses’ brechen als Grenzgang zwischen Breakdown-Brutalität, Electro-Akzenten und poppigen Chören das Genre weiter auf.

98

Van Halen VAN HALEN (1978)

Von Null auf Hundert: Wenn ein Debüt Hits wie ‘Runnin’ With The Devil’, ‘Ain’t Talkin’ ‘bout Love’ und ‘Jamie’s Cryin’’, das The Kinks-Cover ‘You Really Got Me’ sowie erste Anklänge von Eddie Van Halens Virtuosität (‘Eruption’) beinhaltet, verwundert es kaum, dass die (von Gene Simmons geförderte) Band sofort durchstartet und allein in den USA über zehn Millionen Platten absetzt – der Beginn einer Weltkarriere und ein Vorgeschmack auf die metallischen Achtziger.

99

Guns N’ Roses USE YOUR ILLUSION II (1991)

Das blaue Viertwerk der Amerikaner erscheint zeitgleich mit seiner gelb-roten Schwesterplatte mit gleichem Namen (siehe Platz 106) und gilt dank größerer Hit-Dichte als noch beliebter: ‘Civil War’, ‘Yesterdays’, ‘You Could Be Mine’ und ‘Don’t Cry’, die zu Herzen gehende Ballade ‘Estranged’ sowie das Bob Dylan-Cover ‘Knocking On Heaven’s Door’ zählen zum Kanon der bekanntesten Rock-Songs überhaupt. Sieben Millionen verkaufte Einheiten sprechen für sich.

Mit Texten von Marc Halupczok, Simon Ludwig, Matthias Mineur, Katrin Riedl

Hier geht’s weiter mit den Plätzen 11-49.

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