Grob überschlagen: 500 Ausgaben METAL HAMMER in 40 Jahren – das umfasst selbst bei vorsichtiger Schätzung mehrere Zehntausend Alben. Wenn man dann noch zugesteht, dass schon vor unserer Kioskpremiere 1984 die ersten harten Riffs angeschlagen wurden, dürfen noch ein paar Hundert relevante Ur-Werke dazukommen. Höchste Zeit also, das mal zu sortieren. Hier geht’s zu den Rängen 400-500, die weiteren folgen in den nächsten Tagen.
300
Hatebreed PERSEVERANCE (2002)
Im Fall des grandiosen zweiten Albums der Amerikaner Hatebreed schwingt Tragik mit: Rhythmusgitarrist Lou Richards verlässt unmittelbar nach Fertigstellung die Band, vier Jahre später begeht er Selbstmord. Für eine der besten Metalcore-Scheiben hat er wichtige Beiträge geleistet.
301
S.O.D. SPEAK ENGLISH OR DIE (1985)
Nach Abschluss der Aufnahmen des Anthrax-Zweitwerks SPREADING THE DISEASE trümmern Scott Ian und Charlie Benante mit ein paar Kumpels in einer Woche eine Salve kurzer, knackiger Songs (darunter ‘March Of The S.O.D.’) ein – das Debüt der Crossover-Thrasher Stormtroopers Of Death ist geboren.
302
Alice In Chains FACELIFT (1990)
Im August 1990 beginnt gerade erst die Blütezeit des Grunge, als Alice In Chains ihr Debütalbum FACELIFT veröffentlichen. Anfangs wird die Band in die Nähe von Black Sabbath gerückt und mit Slayer, Anthrax und Megadeth auf Tour geschickt. Mit dem Nachfolger DIRT (1992) klärt sich dann dieser Irrtum.
303
Avenged Sevenfold NIGHTMARE (2010)
Als Dream Theater-Schlagzeuger Mike Portnoy öffentlich verkündet, er sei riesiger Fan von Avenged Sevenfold, holt ihn die Band zur Produktion von NIGHTMARE für den im Dezember 2009 verstorbenen James Sullivan ins Studio. Selbigem ist der Song ‘So Far Away’ gewidmet.
304
Overkill TAKING OVER (1987)
Was an Thrash Metal-Standards 1987 noch nicht festgeschrieben ist, wird mit TAKING OVER kurzerhand in Stein gemeißelt. ‘Deny The Cross’ und ‘Wrecking Crew’ allein genügen, um Overkill in den Genre-Olymp zu hieven. Der Rest ist nicht minder brillant.
305
Exciter HEAVY METAL MANIAC (1983)
Exciter liefern mit ihrem Erstling HEAVY METAL MANIAC das Paradebeispiel eines Kultalbums ab; der Titel-Song ‘Heavy Metal Maniac’ wird zur Hymne aller Szenegänger. Leidenschaft pur für begeisterte Träger speckiger Kutten, die gerne viel Bier trinken!
306
Dio THE LAST IN LINE (1984)
Nach HOLY DIVER (1983) folgt prompt das nächste, eine Nuance kommerziellere Meisterstück: Mit THE LAST IN LINE feiern Dio mit Songs wie dem hymnischen Selbstverständnis ‘We Rock’ oder dem poppig angehauchten ‘Mystery’ Chart-Erfolge.
307
Tank FILTH HOUNDS OF HADES (1982)
Tank mausern sich beinahe unbemerkt mit FILTH HOUNDS OF HADES zum Szenetipp der abebbenden New Wave Of British Heavy Metal. ‘Shellshock’, ‘Blood, Guts & Beer’ und ‘Heavy Artillery’ intonieren den stählernen Lebensstil wie kaum sonst ein Album.
308
Autopsy MENTAL FUNERAL (1991)
MENTAL FUNERAL manifestiert die Essenz von Autopsy: markerschütternde Riffs und die morbiden, giftigen Vocals von Christ Reifert kreieren einen Death Metal-Klassiker, der noch heute in all seinen Facetten beängstigend wirkt und erzittern lässt.
309
Testament THE NEW ORDER (1988)
Testament werden mit THE NEW ORDER merklich filigraner. Ein Novum sind die zwei Instrumentalstücke ‘Hypnosis’ und ‘Musical Death (A Dirge)’. ‘Into The Pit’ und ‘Trial By Fire’ entwickeln sich unterdessen zu Pflichtmaterial in nahezu jeder Setlist.
310
Lamb Of God ASHES OF THE WAKE (2004)
Mit Album Nummer vier gelingt Lamb Of God der endgültige Durchbruch. An der bewährten Groove-/Death Metal-Formel hat sich indes nichts geändert, und der Silberling beinhaltet mit ‘Laid To Rest’ obendrein den wohl bekanntesten Song der Band.
311
Judas Priest FIREPOWER (2018)
Unverhofft knüpfen Judas Priest mit FIREPOWER nach langer Flaute an ihre heroischen Glanztaten der Achtziger an und eröffnen mit ‘Lightning Strike’, ‘No Surrender’ sowie ‘Firepower’ ein wahres Hit-Feuerwerk, das moderne Heavy Metal-Standards festschreibt.
312
Ozzy Osbourne BARK AT THE MOON (1983)
Dem 1982 verstorbenen Gitarristen Randy Rhoads ist Jake E. Lee (Ex-Ratt) nachgefolgt. Ozzy Osbourne agiert unterdessen auf dem gewohnt hohen Niveau seines Solowerks und legt mit seinem dritten Album BARK AT THE MOON weitere höllische Hymnen nach.
313
Hypocrisy THE FINAL CHAPTER (1997)
Während manch einer Hypocrisy längst als „Kommerz“ abgestempelt hat, hält Peter Tägtgren mit THE FINAL CHAPTER eisern an der Entwicklung fest. Was zum Endpunkt für die Band hätte werden sollen, etabliert stattdessen ihren Melodic Death Metal auf einem neuen Niveau.
314
Sleep Token TAKE ME BACK TO EDEN (2023)
Selten wurde eine Band derart bejubelt wie Sleep Token. Mit ihrem dritten Album TAKE ME BACK TO EDEN brillieren die Briten einmal mehr durch ihren innovativen wie massentauglichen Stilmix aus Alternative Metal und leichten Prog-Einschlägen.
315
Nightwish DARK PASSION PLAY (2007)
Mit DARK PASSION PLAY stehen Nightwish am Scheideweg: Nach der Trennung von Ausnahmesängerin Tarja Turunen muss eine neue Stimme her. Anette Olzon nimmt ihren Platz mit Bravour ein und verhilft der Band zu einem monumentalen Neuanfang.
316
My Dying Bride THE ANGEL AND THE DARK RIVER (1995)
Melancholie pur: THE ANGEL AND THE DARK RIVER ist eines der wohl traurigsten Doom Metal-Alben aller Zeiten. Mit ‘The Cry Of Mankind’ und ‘Two Winters Only’ präsentieren My Dying Bride einmal mehr einen chronisch depressiven Soundtrack.
317
Manowar SIGN OF THE HAMMER (1984)
Nur ein halbes Jahr nach HAIL TO ENGLAND (1984) veröffentlichen Manowar mit SIGN OF THE HAMMER ihr viertes Schlachtenepos, das mit Band-Hymnen wie ‘All Men Play On Ten’ oder ‘Mountains’ eine weitere Heldentat in der Diskografie der True-Metaller bedeutet.
318
Overkill THE YEARS OF DECAY (1989)
Mit dem dreifachen Sperrfeuer ‘Time To Kill’, ‘Elimination’ und ‘I Hate’ eröffnen Overkill THE YEARS OF DECAY. Der Nachhall ist gewaltig. Den groovigen Grund-Sound legen Pantera später als produktionstechnischen Maßstab für COWBOYS FROM HELL (1990) an.
319
Diamond Head LIGHTNING TO THE NATIONS (1980)
Trotz des Metal-Booms der Achtziger haben es Diamond Head schwer. In Eigen-Regie veröffentlichen sie ihren Erstling LIGHTNING TO THE NATIONS. Interpretiert von Metallica werden dessen größte Songs – ‘Helpless’, ‘It’s Electric’ und ‘Am I Evil?’ – weltberühmt.
320
Sonata Arctica ECLIPTICA (1999)
Aus dem Stand gelingt Sonata Arctica ein Meisterwerk: Pfeilschnelle Power Metal-Kracher wie ‘Blank File’ oder ‘8th Commandment’ sowie emotional mitreißende Balladen wie ‘Replica’ oder ‘Letter To Dana’ machen ECLIPTICA zu einem vielversprechenden Karrierestart.
321
Bolt Thrower WAR MASTER (1991)
Die Diskografie von Bolt Thrower verzeichnet viele Sternstunden, aber WAR MASTER zählt ohne Zweifel zu den bedeutendsten. ‘Cenotaph’ und ‘What Dwells In’ für sich genommen genügen, um die Engländer zur besten Death Metal-Band ihres Landes zu erklären.
322
Quiet Riot METAL HEALTH (1983)
Mit METAL HEALTH hieven Quiet Riot den Glam Metal endgültig an die Erfolgsspitze. Mit Songs wie ‘Metal Health (Bang Your Head)’ und dem Slade-Cover ‘Cum On Feel The Noize’ verdrängen sie den King Of Pop Michael Jackson mit THRILLER (1983) vom US-Chart-Thron.
323
Ratt OUT OF THE CELLAR (1984)
Ratt springen mit ihrem Debütalbum OUT OF THE CELLAR auf den fahrenden Zug des Glam Metal auf und liefern mit unter anderem ‘Wanted Man’ und ‘Round And Round’ zwei Songs, die noch heute zu den unangefochtenen Genre-Evergreens zählen.
324
Down NOLA (1995)
Bei Supergroups ist die Erwartungshaltung gewöhnlich hoch. Phil Anselmo, Pepper Keenan, Jimmy Bower und Co. wissen diese zu erfüllen. NOLA ist der erwartete Einschlag in die Metal-Szene, auf dem Down Südstaaten-Rock mit bleischweren Stoner-Riffs kombinieren.
325
Slipknot ALL HOPE IS GONE (2008)
Auf ALL HOPE IS GONE setzen Slipknot ihre Entwicklung unbeirrt fort. ‘Gematria (The Killing Name)’ und ‘Dead Memories’ stecken die neuen Grenzen im Bandsound ab, der nunmehr zwischen beinharten Metal-Kompositionen und balladesken Rock-Nummern oszilliert.