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Tool UNDERTOW (1993)
Nur wenige Debütalben der Metal-Historie hinterlassen solch einen tiefen Fußabdruck wie UNDERTOW. Wie aus dem Nichts tauchen Tool im Frühjahr 1993 in der Szene auf und etablieren ihren komplexen und raumgreifenden Sound auch für den Mainstream-Markt. Die Grunge-Ära ist damit wenig später passé.
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Ghost PREQUELLE (2018)
Kurz zuvor hat Ghost-Frontmann Cardinal Copia aka Tobias Forge seine wahre Identität preisgegeben und beweist mit PREQUELLE, dass der innovative Mix aus Metal, Gothic und Pop auch ohne Geheimniskrämerei nahezu unbegrenztes Hit-Potenzial besitzt.
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Trivium IN WAVES (2011)
Ein Jahr, nachdem Schlagzeuger Travis Smith hochkant gefeuert und durch Nick Augusto ersetzt wurde, beweisen Trivium mit ihrem fünften Studioalbum IN WAVES, dass der Wunsch von Sänger Matt Heafy nach einer moderateren Gangart keinen kommerziellen Ausverkauf nach sich zieht.
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Saxon STRONG ARM OF THE LAW (1980)
Ein absoluter Klassiker des NWOBHM, mit Kultnummern wie ‘Strong Arm Of The Law’, ‘20,000 Ft’ oder ‘Dallas 1 PM’. Die weltweit unterschiedliche Song-Reihenfolge der Scheibe stört beim Verkauf nicht: STRONG ARM OF THE LAW räumt (fast) überall ab.
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Slayer SHOW NO MERCY (1983)
Gnade findet auf dem Slayer-Debüt in der Tat niemand: Der von Dave Lombardo ruppig eingeprügelte Thrash Metal ist sogar für spätere Slayer-Verhältnisse ungewöhnlich roh, und die rumpelige Produktion schmerzt. Das große Potenzial der Band ist dennoch unüberhörbar. Ein Kult-Klassiker!
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Killswitch Engage THE END OF HEARTACHE (2004)
Killswitch Engage haben ihren Sänger Jesse Leach verloren und präsentieren gleich zwei Neuzugänge, nämlich Leach-Nachfolger Howard Jones und dessen schlagwerkenden Kollegen Justin Foley. Die Umbesetzung funktioniert: Für den Titel-Track der neuen Scheibe gibt es sogar eine Grammy-Nominierung.
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Judas Priest TURBO (1986)
Das mit Abstand „spacigste” Album der britischen NWOBHM-Historie: Auf TURBO experimentieren Judas Priest 1986 mit Gitarren-Synthesizer und klingen phasenweise wie eine verschärfte Variante von T. Rex. Wir alle singen: „I’m your turbo lover, tell me there’s no other!“
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Children Of Bodom FOLLOW THE REAPER (2000)
Alexi Laiho und seine Begleiter schleifen ihr bisheriges Konzept mit Hilfe von Produzent Peter Tägtgren, der die wilde Raserei aus Keyboards, traditionelle Gitarren-Riffs, Death- und Thrash Metal in geordnete Bahnen lenkt. Die Fans sind von der neuen Wuchtigkeit begeistert.
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Amorphis QUEEN OF TIME (2018)
Zum ersten Mal seit TALES FROM A THOUSAND LAKES (1994) sind auf QUEEN OF TIME alle vier Amorphis-Gründungsmitglieder wiedervereint. Zudem verwendet die Band auch Saxofon, Flöte oder Xylophon und begrüßt im Studio Anneke van Giersbergen (Ex-The Gathering) als Gastsängerin.
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Children Of Bodom ARE YOU DEAD YET? (2005)
Der Titel des fünften Studioalbums der Finnen lässt tief in Alexi Laihos Privatleben blicken. ARE YOU DEAD YET? bezieht sich auf einen alkoholbedingten Unfall, bei dem er sich das Handgelenk bricht und Schnittwunden erleidet. 2020 stirbt Laiho an den Folgen seiner jahrelangen Sucht.
261
Nevermore DEAD HEART IN A DEAD WORLD (2000)
Obwohl alle zehn Songs aus der Feder von Gitarrist Jeff Loomis voll überzeugen können, bekommt eine überaus ruppige Metal-Version des Simon & Garfunkel-Hits ‘The Sound Of Silence’ die größte Beachtung. Welch ein Vermächtnis des 2017 verstorbenen Warrel Dane!
262
Mötley Crüe TOO FAST FOR LOVE (1981)
Als Mötley Crüe im November 1981 mit ihrem Debütalbum erstmals Aufmerksamkeit erregen, stehen ihre Songs zwar noch unter dem Einfluss der sukzessiv abebbenden Punk-Welle, doch der enorme Unterhaltungswert dieser bunten Hunde quillt bereits aus jeder einzelnen Note.
263
Kreator PHANTOM ANTICHRIST (2012)
Volle zwei Jahre bastelt Mille Petrozza an PHANTOM ANTICHRIST und verpflichtet mit Jens Bogren (Opeth, Amon Amarth) den seinerzeit angesagtesten Produzenten. Das Resultat ist eine so hymnische wie wütende Anklage gegen uns Menschen für die Zerstörung der Erde.
264
Amorphis ELEGY (1996)
Mit ELEGY gelingt Amorphis erstmals der Durchbruch nicht nur in ihrer Heimat. Mithilfe ihres neuen Sängers Pasi Koskinen erweitern die Finnen ihren Death Metal-Stil um rockig-folkigere Direktiven und vertrauen zunehmend klaren Gesängen. Eine richtungweisende Entscheidung.
265
Therion THELI (1996)
Therions fünftes Studioalbum THELI gilt als Prototyp stilübergreifenden Symphonic Metals, der sich neben Querverweisen auf Klassik auch einiger Elemente aus Power- und Death Metal bedient. Kein Zweifel: Im Frühjahr 1996 erlebt Mastermind Christofer Johnsson eine kreative Sternstunde.
266
Morbid Angel COVENANT (1993)
Im Sommer 1993 gelingt Morbid Angel mit ihrem Meisterwerk COVENANT der Durchbruch: Das Video ‘God Of Emptiness’ wird intensiv auf MTV beworben und erregt das Interesse der Ätzfressen ‘Beavis and Butt-Head’. Eine wirkungsvollere Öffentlichkeitsarbeit gibt es in diesen Tagen nicht.
267
Kreator GODS OF VIOLENCE (2017)
Ursprünglich als Konzeptalbum über die griechische Mythologie geplant, erweitert Mille Petrozza das Themenspektrum, um musikalisch nicht zu stark eingeschränkt zu sein. Für viele Musikmagazine ist es trotzdem (oder gerade deshalb?) das stärkste deutsche Thrash-Werk des Jahres.
268
Samael CEREMONY OF OPPOSITES (1994)
Die für den einzigartigen Stil der Schweizer typische Mischung aus Black Metal und Industrial-Elementen zündet auf ihrem Drittwerk CEREMONY OF OPPOSITES in voller Ausprägung. Für die extremen Texte lässt sich Frontmann Vorph von seinem Faible für Okkultismus inspirieren.
269
Kiss LOVE GUN (1977)
Auf LOVE GUN sind erstmals alle vier Kiss-Mitglieder als Sänger zu hören. Neben Paul Stanley und Gene Simmons klingt vor allem Peter Criss in ‘Hooligan’ erstaunlich markant, während Ace Frehley den Song ‘Shock Me’ auf dem Rücken liegend in einem abgedunkelten Raum einsingt – die Nervosität!
270
Katatonia BRAVE MURDER DAY (1996)
Da Frontmann Jonas Renkse unter hartnäckigen Stimmbandproblemen leidet, wird im Juli 1996 kurzerhand Opeth-Chef Mikael Åkerfeldt für die Produktion von BRAVE MURDER DAY ins Studio geholt. Auch deshalb das wohl bemerkenswerteste Album der Katatonia-Karriere!
271
Five Finger Death Punch GOT YOUR SIX (2015)
Gerade einmal vier Monate liegen der Konzertabbruch und die Trennungsgerüchte von Sänger Ivan Moody zurück, als GOT YOUR SIX wie ein Orkan losschlägt. Mit Moody in Höchstform und der unschlagbaren Hymne ‘Wash It All Away’ gibt es von nun an kein Halten mehr.
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Limp Bizkit SIGNIFICANT OTHER (1999)
Im Vergleich zum 1997er-Debüt THREE DOLLAR BILL, Y‘ALL verordnen die Amerikaner Limp Bizkit ihrem Sound zwei Jahre später mehr Metal und Hip-Hop, während Punk- und Hardcore-Anteile zurückgefahren werden. Mit Erfolg: SIGNIFICANT OTHER verkauft sich 16 Millionen Mal!
273
Motörhead ORGASMATRON (1986)
Als Folge der chaotischen Personalsituation und des Rechtsstreits mit Bronze Records will Lemmy endlich wieder Ruhe einkehren lassen und vertraut seinen beiden neuen Gitarristen Würzel und Phil Campbell. Eine weise Entscheidung: Nach nur elf Studiotagen ist ORGASMATRON im Kasten.
274
Neurosis THROUGH SILVER IN BLOOD (1996)
Für Neurosis steht fest, dass sie sich stilistisch breiter aufstellen möchten. Deshalb würzt die Band 1996 ihren Mix aus Hardcore, Industrial und Sludge Metal mit einigen Doom-Versatzstücken. Ein zufriedener Steve von Till bezeichnet das Resultat als „fucking Eisenbahn durch die Hölle“.
275
Cradle Of Filth THE PRINCIPLE OF EVIL MADE FLESH (1994)
Nach drei vielbeachteten Demos erscheint im Februar 1994 das mit Spannung erwartete Debütalbum der britischen Extreme-Metaller Cradle Of Filth. Es ist ein Einstand nach Maß, mit bösartigen Growls und okkultem Sprechgesang, mit dem Dani Filth alle das Fürchten lehrt.