Die 500 besten Metal-Alben aller Zeiten: Platz 200-299

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Grob überschlagen: 500 Ausgaben METAL HAMMER in 40 Jahren – das umfasst selbst bei vorsichtiger Schätzung mehrere Zehntausend Alben. Wenn man dann noch zugesteht, dass schon vor unserer Kioskpremiere 1984 die ersten harten Riffs angeschlagen wurden, dürfen noch ein paar Hundert relevante Ur-Werke dazukommen. Höchste Zeit also, das mal zu sortieren. Hier geht’s zu den Rängen 300-399, die weiteren folgen in den nächsten Tagen.

200

Iron Maiden BRAVE NEW WORLD (2000)

2000 holen die Götter des Heavy Metal Bruce ­Dickinson und Adrian Smith zurück zu Iron ­Maiden. Schon BRAVE NEW WORLD, das erste Produkt der Wiedervereinigung, zeigt, wie wichtig und richtig das ist: Plötzlich ist er wieder da, der archetypische Maiden-Zauber ihrer goldenen Ära.

201

Kyuss WELCOME TO SKY VALLEY (1994)

Brant Bjorks letzte Platte mit Kyuss: Die Stoner-Chiefs grooven, qualmen und verzerren sich durch ihren Wüsten-Sound, John Garcia singt Mantren an Kakteen und Sand, Josh Homme stranguliert seine Gitarre; Songs wie ‘Demon ­Cleaner’ gehören auf ewig zum Stoner-Kanon.

202

Ghost MELIORA (2015)

Mit MELIORA macht der schwedische Satanskult 2015 erstmals seine Ansprüche auf den Thron deutlich. Aufgenommen in Hollywood, liefert Tobias Forge einen theatralischen, bombastischen Liebesbrief an Satan irgendwo zwischen Vampirella-Grusel, Orgel-Metal und Pop-Harmonien.

203

Architects ALL OUR GODS HAVE ABANDONED US (2016)

2016 gelingt Architects mit ALL OUR GODS HAVE ABANDONED US ein Metalcore-Referenzwerk, das ein ganzes Genre in Neid und Ehrfurcht erstarren lässt. Das letzte Album vor Tom Searles Tod endet mit seinem wohl besten Song ‘Memento Mori’. Gruselig prophetisch.

204

Black Sabbath MOB RULES (1981)

Die zweite Platte mit Ronnie James Dio entsteht unter prekären Bedingungen und im Drogentaumel. Dafür ist das Ergebnis überraschend stimmig: Dios triumphierende Vocals, gute Riffs und unheilvolle Stimmung reichen für die Ehrenrettung. Sehr nah an HEAVEN AND HELL ist es dennoch.

205

Suicidal Tendencies LIGHTS… CAMERA… REVOLUTION! (1990)

Robert Trujillo war schon vor Metallica mal „der Neue“. Bei Suicidal Tendencies steigt er 1990 ein und beschert dem Klassiker LIGHTS… CAMERA… REVOLUTION! eine dezente Funk-Note in seinem Bassspiel, die den groovenden Crossover-Thrash dieser Phase spannend ergänzt.

206

Helmet MEANTIME (1992)

Mit MEANTIME starten Helmet 1992 eine Revolution: Die Alternative Metal-Offensive wird ab Mitte der Neunziger zum Geburtshelfer für Nu Metal und Metalcore, die knochentrockene Produktion zur Blau­pause, und Songs wie das unvergessene ‘Unsung’ zu Klassikern.

207

Death THE SOUND OF PERSEVERANCE (1998)

Superlative sind immer schwierig. Es sei denn, wir reden von Death. Die letzte Platte vor Chuck Schuldiners Tod ist locker der feinste Moment ihrer Karriere und ein starker Anwärter auf die beste Death Metal-Platte aller Zeiten. Finster, komplex, endlos faszinierend.

208

W.A.S.P. THE CRIMSON IDOL (1992)

Eigentlich sollte es das Solodebüt von Blackie Lawless werden, doch dann trommelt er W.A.S.P. für diese Metal-Oper kurzerhand wieder zusammen. Thematisch weniger Drachen und Feuer und mehr Meat Loaf, begeistern die Amis mit roher Kraft, melodischer Fülle und epischer Weite.

209

Moonspell IRRELIGIOUS (1996)

Mehr noch als das funebre Debüt WOLFHEART ist IRRELIGIOUS Moonspells großer Klassiker und ein schwarzmagisches, verruchtes, erotisches Gothic Metal-Bankett. Schade eigentlich, dass die Szene nie mehr so sexy zwischen Lust und Tod tänzelte wie zu jener Zeit.

210

Thin Lizzy THUNDER AND LIGHTNING (1983)

Auf ihrem letzten Album werden Thin Lizzy praktisch zur lupenreinen Heavy Metal-Band. Nach durchwachsenen Platten und internen Problemen gelingt den Iren mit ihrem letzten Vorhang ein knisternder, knackiger, explosiver Abschied. Und das härteste Album ihrer Geschichte.

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211

Pretty Maids FUTURE WORLD (1987)

Nach dem wüsten Debüt RED HOT AND HEAVY greifen Pretty Maids schon mit dem Nachfolger nach den Sternen: FUTURE WORLD ist ein breitbeiniges Achtziger-Metal-Statement mit Europe– und Scorpions-Vibes. Dauerrotation bei ‘Headbangers Ball’ war nur eine Folge davon.

212

Killswitch Engage AS DAYLIGHT DIES (2006)

Mit den ersten drei Platten nehmen Killswitch Engage ordentlich Fahrt auf. AS DAYLIGHT DIES zementiert endgültig den Status der US-Band als unaufhaltsamer Metalcore-Leviathan, ist gnadenlos produziert und gespickt mit erhabenen, kolossalen Songs.

213

Riot FIRE DOWN UNDER (1981)

So legendär wie die trashige Baby-Robbe auf dem Cover ist auch die Musik: FIRE DOWN UNDER von Riot ist Amerikas furiose, galoppierende Antwort auf die NWOBHM. Vom Label unvergessen als „kommerziell inakzep­tabel“ fallen­gelassen, wird Riots Dritte über Umwege zum erfolgreichsten Album der Band.

214

Manowar FIGHTING THE WORLD (1987)

Das zweite Metal-Album überhaupt, das komplett digital gemixt wurde, ist ein echter Brocken: Mit ihrer fünften Platte FIGHTING THE WORLD liefern Manowar einen Klassiker voller Pathos, Kraft und Theatralik – erstes Ken Kelly-Artwork und ‘Black Wind, Fire And Steel’ inklusive.

215

Celtic Frost MORBID TALES (1984)

Eines der finstersten Alben, die jemals aufgenommen wurden: Auch 40 Jahre später hat Celtic Frosts verstörendes Debüt MORBID TALES nichts von seiner rohen Faszination verloren. Ruppig, rumpelnd, räudig – und fast im Alleingang für den norwegischen Black Metal verantwortlich.

216

AC/DC HIGH VOLTAGE (1976)

Die erste Scheibe von ­AC/DC, die uns 1976 erreicht, ist HIGH VOLTAGE. Was für ein Auftakt: ‘It’s A Long Way To The Top’ und ‘T.N.T.’ machen die Hard Rock-Bastion auch bei uns zu Stars. Unvergessen: der Rolling Stone-Verriss, in dem die Band als „australische Ekelmeister“ bezeichnet wird.

217

Gojira MAGMA (2016)

Ein Album, so groß und schrecklich schön wie sein Name: Der Post Metal von Gojira ist auf Album sechs endgültig zu einer atmosphärischen Wanderung zwischen den Welten geworden – gewaltig und zugleich zerbrechlich, mit Melodien von einem anderen Stern.

218

Accept METAL HEART (1985)

Viel mehr muss man über deutschen Stahl nicht wissen: METAL HEART hat vom eröffnenden Titel-Track mit seiner festlich-unheilvollen Stimmung bis zum letzten Solo fett „Klassiker“ auf die haarige Brust tätowiert. Neben RESTLESS AND WILD die beste Scheibe von Accept. Basta.

219

Angel Witch ANGEL WITCH (1980)

Wenige Monate nach dem Maiden-Debüt biegen Angel Witch um die Ecke. Und für kurze Zeit ist nicht klar, welche der beiden NWOBHM-Bands den ganz großen Durchbruch schaffen wird. Fest steht heute: Nach diesem hymnischen, schneidenden Erstling hätten es auch Angel Witch verdient.

220

Manowar HAIL TO ENGLAND (1984)

1984 sind Manowar noch ein paar Jahre von Power Metal-Geprotze und Motorrädern entfernt. Stattdessen zeigen sie, dass man auch als US-Band ein NWOBHM-Opus schreiben kann: HAIL TO ENGLAND macht auch 40 Jahre später diebischen Spaß – und ist mit mehreren ihrer besten Songs gespickt.

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221

Trouble MANIC FRUSTRATION (1992)

MANIC FRUSTRATION nimmt eine Sonderrolle im famosen Trouble-Kanon ein: Weniger klassischer Trauerzug, mehr Stoner- und Psychedelic Rock-Vibes. Weil das aber alles noch von Eric Wagners (R.I.P.) gewaltiger Stimme getragen wird, geht auch diese Rechnung voll auf.

222

Cradle Of Filth DUSK… AND HER EMBRACE (1996)

Während Festlandeuropa in den Neunzigern streng den skandinavischen Stiefel in Sachen Black Metal fährt, machen die Briten ihr eigenes Ding. Zum Glück: 1996 brillieren Cradle Of Filth mit einem gotischen Black Metal-Spuk, der die musikalische Antwort auf Bram Stokers ‘Dracula’ ist.

223

Death SCREAM BLOODY GORE (1987)

SCREAM BLOODY GORE ist vieles. Vor allem aber ist es das Album, das dem Death Metal sein vermodertes Antlitz gegeben hat. Das Death-Debüt hat Geschichte geschrieben als erste Death Metal-Platte überhaupt – und als früher Klassiker einer Szene, die ohne diese Band anders klingen würde.

224

Agalloch THE MANTLE (2002)

Ein Album, das sprachlos macht: Mit evokativer Kraft, Magie und beflügelnden Arrangements zaubern sich Agalloch 2002 in die Herzen der naturnahen Metal-Welt. Neofolk, Black Metal und Post Rock fließen zu einer Verbeugung vor der Allmacht der Natur zusammen.

225

Paradise Lost GOTHIC (1991)

Vom gequälten Aufschrei der ersten Lead-Gitarre an ist klar: Hier gibt es nichts zu lachen! Die zweite Platte von Englands Botschaftern der Misere ist stilistisch stark im Death Doom verwurzelt, gibt dem Genre Gothic Metal hiermit aber einen Namen und viele seiner sinistren Charakteristika.


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Die METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2024: Slipknot, Mötley Crüe, Sodom u.a.

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