Der Barbar drischt mit seiner Axt auf den ekligen Ghom ein, den Herrn der Völlerei; derweil kümmern sich Hexendoktor, Zauberer und Dämonenjäger um die heranstürmenden Schleimwesen … Eine typische Szene aus dem Koop-Modus des Action-Rollenspiels „Diablo 3“? Ja, allerdings mit einer großen Besonderheit: Das hier ist keine Internet-Partie. COMPUTER BILD SPIELE-Redakteure fläzen sich gemütlich nebeneinander auf der Redaktionscouch und steuern alle vier Helden. Die Konsolen-Umsetzung des Blizzard-Hits macht möglich, was auf dem PC nur online ging: Bis zu vier Sammelwütige frönen offline gemeinsam der prächtig funktionierenden Suchtformel „Kämpfen, leveln, looten“.
Maßgeschneidert
Der herrlich flexible Mehrspieler-Koop ist das Prunkstück der Portierung. Er lässt jegliche denkbare Kombination aus Online- und Offline-Teilnehmern zu. Augenfeindliche Splitscreen-Schlachten bleiben Ihnen erspart: Die Teilnehmer nutzen gemeinsam einen großen Bildschirm, über den alle Helden wuseln. Muss sich ein Spieler mal für ein paar Minuten aus dem Geschehen zurückziehen, schleift ihn die Gruppe einfach mit. Der Held des Pausierenden läuft den anderen automatisch hinterher – clever gelöst. Die Steuerung begeistert ebenfalls: Sie bewegen Ihren Recken per Gamepad durch die vier Akte der Kampagne. Während Sie ihn auf dem PC per Mausklick an den gewünschten Ort manövrieren, geht das hier direkter vonstatten. Mit dem linken Stick bewegen Sie Ihre Spielfigur, mit dem rechten legen Sie jederzeit gezielte Ausweichrollen hin.
Die PC-Version hat grafisch eindeutig die Nase vorn: Hier genießt man Full-HD-Optik in 1080p gegenüber 720p-Auflösung auf der PS3, dazu detailliertere Texturen und mehr Details. Letzteres macht sich vor allem bei der Spielfigur bemerkbar, die auf Konsole grobkörniger wirkt.
Technikvergleich
Inventar und Charakterverwaltung passen die Entwickler ebenfalls an die Gamepad-Steuerung an. Mit Kreismenüs haben Sie nach etwas Eingewöhnung alles fest im Griff. Vorteil Konsolen: Online- Zwang und Echtgeld-Auktionshaus fallen hier weg. Weitere Unterschiede finden sich im Detail. So spielen Sie auf der PS3 statt in Full HD (1080 Bildpunkte) nur in 720p-Auflösung und müssen mit reduzierter Grafikpracht auskommen. Die Kamera zoomt auf PS3 und Xbox 360 etwas näher an die Hack-and-Slay-Action heran.
Suchtspirale
Inhaltlich bleibt gegenüber der PC-Version alles beim Alten: Ihren Helden wählen Sie aus einer von fünf Charakterklassen – Barbar, Mönch, Dämonenjäger, Zauberer und Hexendoktor. Mit ihm säubern Sie ganze Landstriche und Dungeons von Monstern, absolvieren Quests, steigen im Charakterlevel auf und sacken Beute ein. Während Sie die Kampagne im normalen Schwierigkeitsgrad in etwa 15 bis 20 Stunden beenden, geht für die weiteren drei Schwierigkeitsgrade „Albtraum“, „Hölle“ und „Inferno“ deutlich mehr Zeit drauf. Und mit Charakter-Level 60 geht das Gehacke für echte „Diablo 3“-Fans bekanntlich erst los. Dann warten weitere 100 Charakterstufen – die Paragorn-Level – drauf, erklommen zu werden. Wer sich an diese Herausforderung wagt, versenkt locker 150 Stunden in dem Rollenspiel.
Fazit: Diablo 3
Sie möchten das schönste „Diablo 3“ spielen, handeln gern mit anderen Spielern und haben nichts gegen einen Online-Zwang? Dann bleiben Sie beim PC-Original. Die Konsolen-Portierung ist grafisch schlichter, ohne Auktionshaus und bietet weniger Komfort bei der Charakterverwaltung – dafür kommt sie mit herrlich direkter intuitiver Steuerung und einem motivierenden Koop-Modus. Im Endeffekt ist es reine Geschmackssache, auf welchem System man sich Höllenfürst Diablo stellt – wer ausschließlich auf Konsole spielt, muss sowieso zugreifen. Selten hat ein Spiel so süchtig gemacht.
Erscheinungstermin „Diablo 3“: 15. Mai 2012 für PC und Mac; 3. September 2013 für Playstation 3 und Xbox 360. Das Veröffentlichungsdatum für die Playstation-4-Umsetzung ist nicht bekannt.
Quelle: Computer Bild Spiele. Mehr bei computerbild.de
>>> Diablo 3: Wirbelwind-Barbar – Inferno-Guide
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