Der Progressive-Metaller Devin Townsend erzählte in einem Podcast-Interview mit Monsters, Madness and Magic von seinen Erfahrungen mit der Musikindustrie. Er erklärt, wie die Zusammenarbeit mit Steve Vai seine Karriere nachhaltig prägte.
Devin Townsend desillusioniert
Er sagt: „Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich mit Steve Vai arbeitete. Zu dem Zeitpunkt war ich sehr desillusioniert von der Musikindustrie. Es ging vielmehr um Bestätigung – darum, ob man dies oder jenes spielen konnte. Es ging nicht darum, Musik zu machen, sondern sich zu beweisen.“
Townsend stellt klar: „Es hatte sehr wenig mit Steve zu tun. Er bot mir eine unglaubliche Gelegenheit, die mein Leben veränderte und mich bis hierher brachte. Es ist mir wichtig, dass das im Voraus klar wird, bevor ich weiterrede. Ich war nicht glücklich, weil ich schon von Anfang an dachte, die Wurzeln der Musik stammen von einer Art höheren Macht. Als ich dann in L.A. landete, war es wie ein Weckruf für mich. Es hatte nichts mit den Leuten oder Steve zu tun, es war einfach Los Angeles“, so der Musiker.
Nur für den Ruhm
Er erklärt: „Die Musikindustrie und die Schauspielindustrie sind berüchtigt dafür, voller Leute zu sein, die alles versuchen. Es gibt ein paar Leute, die wirklich eine Verbindung zu ihrer Arbeit haben, wie zum Beispiel Steve. Aber viele wollen sich einfach nur beweisen und machen nur für den Ruhm mit.“
Townsend meint: „Ich hatte diese Idee, nach Los Angeles zu ziehen, eine Ibanez-Gitarre zu besitzen und mit wichtigen Leuten zu Events zu gehen fetischisiert, ohne je zu erwarten, dass es tatsächlich passieren würde. Als es dann wirklich passierte, war es enttäuschend. Ich merkte, dass die wichtigen Leute einfach nur normale Typen waren und die Gitarre, die ich immer wollte, scheiße zu spielen war.“
Das Ganze hatte auch Vorteile
Der Musiker sieht es positiv: „Die Illusion wurde schnell zerstört, aber ich glaube nicht, dass das unbedingt etwas Schlechtes war. Es war eher zu meinem Vorteil, weil es meinen Idealismus schnell aus dem Weg räumte. Als ich dann anfing, meine Arbeit richtig zu strukturieren und später eigene kreative Unterfangen startete, gab es den nicht mehr.“ Er erklärt weiter: „Meine Beziehungen waren etwas klarer und ich war nicht mehr an der Bestätigung anderer interessiert. Ich will nur noch Musik machen, die ich liebe und von der ich glaube, dass andere sie auch lieben werden.“
Devin Townsend wurde erstmals dank seiner Arbeit mit Steve Vai wirklich bekannt und arbeitete im Lauf seiner Karriere mit verschiedenen Künstlern zusammen. Mittlerweile liegt sein Fokus auf seiner Solo-Karriere.
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